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415.

Das Kammerm. Mir wird wirklich nicht wohl. (zugleich)
Der Liebh. Kerl! lüge nicht.

416.

Erster Auftritt.

Die Nichte (den Kopf gestützt, am Tisch, allein) Fließet, meine Thränen, fließet! Was ist auch ein junges Mädchen heut zu Tage werth, die nicht täglich ihre Portion abweint, bevor sie den Geliebten ihres Herzens gesprochen hat? – Doch nein! das Weinen ist den Augen schädlich. Es macht, daß die Wimpern ausgehen. Ich will nicht traurig seyn auf Kosten meines hübschen Gesichts. Mag er ausbleiben so lange er will, der Zögernde. – Doch halt! Man kommt. Nun, bist Du es?

417.

Das Kammerm. Ach ja! Von daher stürmt’s. Wer weiß, welch neues Donnerwetter in dem Briefe steckt, den Ihr Herr Vormund gestern Abend spät erhielt!