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neunzig Lustspiele, versteht sich einactige, auf einmal bringt!!

Freilich erfüllt die Berühmtheit, mit welcher die Unzahl erschienener und fort und fort erscheinender classischer einactiger Lustspiele aus dem Französischen sich unter uns wahrnehmen läßt, mich, den Verfasser und Herausgeber dieser neunhundert neun und neunzig mit einer auf’s Höchste potenzirten Ehrfurcht und Bewunderung: so daß ich mit der bangen Scheu eines milchbärtigen Autors, der noch nicht eingeweiht ist in das Mysterium, wie man Bleibendes durch Schwindendes erringen könne, gegenwärtige meine, für volle einhundert drei und dreißig Theaterjahre geltende Almanachsgabe auf den Altar der Bühnennovitäten niederlege. Denn ach! – alle meine neunhundert neun und neunzig Lustspiele sind leider! nicht nach dem Französischen, verdienen folglich – „Ich weiß es, und Weh’ mir, daß ich’s weiß!“ durchaus keine Würdigung als die, welche herablassendes Mitleid, oder mitleidige Herablassung ihnen angedeihen lassen will.

Deute ich jedoch bescheiden auf den Verfolg dieser Vorrede hin, so wird vielleicht der schreiende Vorwurf, den die Originalität – auch Originellität? – dieser meiner Arbeit auf sich geladen hat, wohl in Etwas getilgt: so daß ich vor jenen tief- oder hochgelahrten Kunstrichtern, welche die Posaune der Theaterkritik in frappanten und eleganten Flugblättern blasen, zwar immer theilweise als höchst strafbarer, jedoch zugleich als