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„Und die Freiheit kommt mit Spiel und Tanz,

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Mit der Fahne, der weiß-blau-rothen;

Vielleicht holt sie sogar aus dem Grab
Den Bonaparte, den Todten!“

Ach Gott! die Ritter sind immer noch hier,
Und manche dieser Gäuche,

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Die spindeldürre gekommen in’s Land,

Die haben jetzt dicke Bäuche.

Die blassen Canaillen, die ausgesehn
Wie Liebe, Glauben und Hoffen,
Sie haben seitdem in unserm Wein

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Sich rothe Nasen gesoffen – – –


Und die Freiheit hat sich den Fuß verrenkt,
Kann nicht mehr springen und stürmen;
Die Trikolore in Paris
Schaut traurig herab von den Thürmen.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_319.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)