auf diese letztern erstrecket, sondern die Künste überhaupt zum Gegenstand hat, kömmt solche Anstalt jedem geschickten Künstler in unsern Landen zu statten. Mithin, da sie ihm die Gelegenheit darbietet, Denkmäler der Erfindung, des Nützlichen und des Schönen auf geziemende Weise vor die höchste Landesherrschaft zu bringen: so ist es seine eigene Schuld, wann er versteckt bleibt. Was wäre aber, nächst jenem schmeichelhaften Vortheile, von dem besten Fürsten gnädigst bemerket zu werden, zu Ermunterung jeglichen Künstlers, der dem Staate werth ist, und zur Beförderung des Vertriebes zweckmäßiger und dienlicher, als eine solche von Zeit zu Zeit wiederhohlte öffentliche, nach Befinden mit Vorzügen begleitete, Ausstellung? Was hindert, daß dergleichen Mittel nicht auch zu bestimmten Zeiten; (Jahrmärkte, die den Zufluß der Menschen veranlassen, zuerst genannt,) in irgend einem öffentlichen Stadtgebäude künstlichen Professionsverwandten dargeboten, oder ihnen auf so kurze Zeit ein sicherer Ort angewiesen werde, ihre Kunstwerke ans Licht zu bringen? Künstler und Liebhaber versammlen sich dann auch hier, oder der umherwohnende Adel in Landstädten da, wo man vieles in den Künsten auf einmal übersehen kann, wo oft das unerwartete den Käufer am ersten reitzt, oder der Ruf die Fähigkeiten des Künstlers weiter bringt. Ich würde dem Rufe, sagte ich, noch ein Geschäffte geben, nämlich den edlen Eifer der Räthe in den Städten, die das Gewerbe ihrer Bürger, besonders aber auch solcher, welche ein nicht so leicht zu unterdrückendes
Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1772/1773, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1769_1770.djvu/83&oldid=- (Version vom 10.12.2024)
