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die übrigen wandelnden oder stehenden Figuren immer schwächer verbreitet. Doch will ich nicht läugnen, daß im übrigen der etwas einförmige Schatten den großen untergeordneten Nebenlichtern in einem alten Frank, Peter Neefs oder Steenwyk den Vorzug lassen muß.

Unsere Anmerkungen waren durch die Beobachtungen der Werke unserer jungen Kupferstecher hervor gelocket worden. Aussichten für die Zukunft hatten das Gespräche belebet, und über die Gewohnheit verlängert. Jeder schöpfte die Hoffnung, es würden wenigstens Schulz und Stölzel den Charakter des Originals ihren Kupferstichen eigen machen. Von Schulzen, der bey Hrn. Camerata den Grund gelegt, war ein Kopf nach Rembrant, imgleichen abermals ein betender alter Mann, der den Todtenkopf vor sich hat, und ein schlummerndes Frauenzimmer mit einem wachsamen Hündchen in dem linken Arme nach Hrn. Hütin gestochen, und ausgestellet worden. Stölzel hatte, vielleicht weil er in Gesellschaft seines Lehrmeisters des Hrn. Canale die vorerwehnten mit der Feder gerissene Zeichnungen[1] von Guido Reni in Kupfer brachte, dieses mal nichts, als eine sehr fleißige Zeichnung nach einem großen Gemälde dieses bononischen Künstelers ausgesetzt. Unter dem Namen der Nähschule soll dieses Gemälde bekannt, und, wiewohl etwas verändert, auch in Frankreich befindlich seyn.

  1. Einige dieser Köpfe sind auch von unserm Zucchi gestochen, obwohl sein Name nicht darunter steht.