Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770 | |
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der auf malerische Gegenstände, wie und unter welchen Bedingungen sie in einem vortheilhaften Lichte erscheinen, aufmerksam ist, auf vieles führen, das andre oft nur glücklich zu errathen glauben. Nehmen Sie die besten niederländischen Gesellschaftsmaler, nehmen Sie den Ostade, wie er gemalt oder wie er geätzt hat; oder, wenn der junge Kupferstecher lieber vom eigentlichen Kupferstecher Unterricht annimmt, so leiten sie seine Aufmerksamkeit z. B. auf ein schönes Blatt[1] des Aegidius Sadeler, das den großen Saal zu dem damals sogenannten neuen Schlosse in Prag vorstellt, wo das Hauptlicht linker Hand durch die Bogenfester einfällt, und nachdem es die nächste Auslage eines Kunsthändlers an Kupfern und Gemälden und verschiedene damit beschäfftigte Liebhaber beleuchtet hat, sich auf
- ↑ Eigentlich besteht es aus zwey Blättern, die zusammen gefügt werden. Dieses im Jahr 1607. gestochene Kupfer, so Sadeler dem Freyherrn Christoph von Lobkowitz zugeeignet, ist selten anzutreffen. Es befindet sich in einer dermalen verkäuflichen Sammlung, die aus mehr als 18000 Stück der auserlesensten Abdrücke besteht, welche der unlängst verstorbene Chur-Trierische Oberkammerherr, Graf von Werthern zusammen gebracht hatte. – Diese Sammlung ist gegenwärtig noch in den Händen des Hrn. Cammerherrn uud des Hrn. Geheimen Cammerraths von Marschall in Dresden. Vielleicht ist diese Nachricht einigen unserer Leser nicht unwillkommen.
Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1772/1773, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1769_1770.djvu/73&oldid=- (Version vom 8.12.2024)