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Zeichnungen des Kalkars kennt, von dem jüngern Hrn. Wermuth in Wachs modellirt fand, welcher voriges Jahr (1769.) Ihro Hoh. der verwittibten Frau Churfürstinn Bildniß in einem ganz guten Profil ausgesetzt hatte. Ohne jene gründliche Leitung, sagte er, und ohne Sicherheit der Hand, würde der geübteste Geschmack dem jungen Künstler nur dienen, seinen weiten Abstand von dem großen Meister fühlen zu lassen. Ich, meines Orts, vermuthete kaum von einem Lehrlinge, der fähig war, die in der Beschreibung der Gemäldeausstellung vom Jahre 1768, für nahe angegebene Hoffnung durch Originallandschaften zu erfüllen, dieses mal noch ein paar sehr wohl gerathene Nachbildungen, nach Lucatelli anzutreffen. Doch war ich den Maaßregeln eines Dieterichs, der Klengeln leitet, ein größeres Vertrauen, als meiner Ungedult schuldig.

Ein jeder, der die Dresdener Gallerie gesehen hat, kann sich, gute Kopeyen vorausgesetzt, den Schimmer der Farbengebung einbilden, den z. B. die große Magdalena nach Battoni, ein Gemälde, das, auf Verlangen der höchstsel. Königinn in Pohlen im Jahre 1757. für des Königs in Preußen Maj. von Dietrich, kopiret worden; dieses mal für einen Engländer Namens Tunning, von Pechwehl[1]; der keusche Joseph nach Carl Cignani, von Klaß, andre vom jüngern Walther; von Neumann das Frauenzimmer mit dem Strohhute nach Pesne; Bildnisse nach van

  1. Des Herzogs von Gloucester Hoh. welche dieses Nachbild gesehen, ließen sich gleich darauf das Originalgemälde von Pechwehl ebenfalls kopiren, und nach London schicken.