Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/63

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Jede Unterredung schien der Tausch wechselsweiser Beobachtungen zu seyn.

Der eine äußerte sein Vergnügen über den Fortgang in der Farbengebung an so manchen wohlgelungenen Kopien des Lehrlings nach den Gemälden der so gemeinnützig erhaltenen Gallerie unsers besten Churfürsten. Der andere forschte nach Erfindungen der ältern Schulen der Akademie und sprach von früh sich ankündigenden oder vergeblich erwarteten Fähigkeiten; der dritte begnügte sich von dem Lehrlinge, der vielleicht langsamer, aber desto gründlicher geleitet wird, eine edle und feste Behandlung jeglicher Theile in den von ihm ausgestellten Zeichnungen wahrzunehmen, weil der erfindsame Geist dieses Lehrlinges ihm sonst schon bekannt war. Das Auge des vierten hieng an den fleissigen Zügen, der Frucht einer Anleitung, die, auch bey der besten Absicht, zuweilen mit Aufopferung der beseelenden Drücke gegeben wird. Zurüstungen zum Wenigern durch Vieles, das aber des Beyfalls des größten Haufens versichert ist.

Mein Freund machte, wie er mir nachher gestand, Ueberschläge auf die Verschönerung der Münzen in unserem Lande, und wollte, bey der Empfindung des Edlen, Ungezwungenen, Weichen und gleichsam Geblasenen in Hedlingers Münzen, Hedlingers Kunst nicht ganz unerreichlich halten, als er zur wichtigen Anwendung der Muskellehre, gewisse Gliedmaßen des menschlichen Körpers, die der angehende Arzt aus seinem Vesalius und der Künstler aus den dazu gehörigen Kupfern, nach