Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770 | |
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des zerbrochenen Kruges erwähnt zu haben, eines Kupferblattes, das dem Herrn Geßner, dessen bekannte Idylle auch den Stoff zu einem artigen Gemälde des Herrn Holzmanns in Wasserfarbe gegeben hat, von demselben zugeeignet worden.
Den Grundriß der Menagerie, die, nach der Angabe des Herrn geheimden Raths und Oberküchenmeisters von Kessel, von Hrn. Obristlieutenant Pfund angelegt worden, hatte Hr. Holzmann in Kupfer gebracht. Den Zimmern des Gebäudes selbst gönnten wir, weil einmal unser Eifer für den Vertrieb der Kunstwerke angefacht war, viel Lindnerische Gemälde nach der Natur.
Von der Frau Mühlberg, einer gebornen Französinn, die sich bloß zu ihrem Vergnügen mit der Kunst beschäfftiget, von Mademoiselle Benard und Mademoiselle Andre, verdienen hier verschiedene Zeichnungen bemerket zu werden. Vielleicht geben Originalversuche künftig Gelegenheit, mehr von solchen Bemühungen zu reden.
Die Frau Hauptmänninn Frank, eine geborne von Langen, hatte ihres Herrn Bruders, eines Officiers, Bildniß in der Uniform, (sehr ähnlich, wie man sagt,) ingleichen ein junges Mädchen in häuslichem Anzuge, zwey Originale in Miniatur, und das letztere besonders glücklich gemalt. Freyheit in der Hand, als ob man der Rosalba nicht bedürfte; Wahl in den Stellungen und in dem Reize des Anzugs, als ob man solche nur mit dem Auge und mit dem Geschmacke einer Rosalba wählte; das übrige getrost der, unter das vortheilhafteste
Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1772/1773, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1769_1770.djvu/58&oldid=- (Version vom 28.11.2024)