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Auge, nicht durch Zerstreuung beeinträchtigend; mit einem Worte, überdacht. Von diesen Eigenschaften geht keine in der originalmäßig gehaltenen Nachahmung der Madem. Dinglinger verloren: und auf Ankündigung dieses Gesichts könnte man auf einen gewissen tragischen Dichter (Dryden) unwillig werden, der die ägyptische Königinn mit der Octavia in eine, beyder so unwürdige Unterredung herabsinken lassen. Das Gemälde in Oel verdiente in Miniatur übertragen zu werden, aber auch ein Originalbild der Madem. Dinglinger zum Nachbar zu haben. Vergeblich war für diesesmal der Wunsch, aber für die Zukunft scheint er, durch diejenigen Gemälde, welche die Künstlerinn so oft nach dem Leben gemalt hat, einiges Recht für sich zu haben. Zwar ist auch Mademoiselle Riedel in dem Besitze, mit ihren Kopien nach fleißigen niederländischen Meistern zu gefallen. Dergleichen Gemälde, zu welchen die Churfürstl. Gallerie der Schwester des um diese Gallerie verdienten Aufsehers die schönsten Originale darbietet, wurden auch diesesmal begierig aufgesucht; und das Portrait des Gerhard Dow nach diesem Meister, der sich selbst gemalt hat, mit Vergnügen wahrgenommen. Das andere Stück, ein Soldat, der in einen Weinrömer sieht, war nach Ary de Vois, einem nicht unbekannten Meister, der aber noch bekannter, und vielleicht noch in bessern Stücken nachgeahmt zu werden verdient. So viel von diesen angenehmen Nachbildungen: nur gehört noch die Anmerkung dazu, daß Mademoiselle Riedel sich nicht begnügen wird, auf so gutem Wege stehen zu bleiben.