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stehende Bildniß unsers nunmehr verewigten Rabeners kurz vorher von Herrn Bause behandelt worden. Der eine bewunderte die Biegsamkeit des Geistes und der Hand des Künstlers, ein anderer sah ihn im Geiste in das historische Fach übergehen, und Uebungen im Zeichnen nach der Natur, jeden Umdreher, jeden sichtbaren Muskel in den Figuren der historischen Gemälde aufs neue beleben. Ich gebe es zu, ich wünsche es so gar, sagte ich meinem Freunde, wenn es bloß ein Wechsel, und kein Zusatz der Arbeit für den unermüdeten Künstler ist. Den fleißigsten schickte ich oft lieber, selbst der Kunst zum Vortheile, wenn es von mir abhienge, drey Wochen aufs Land. Den heitern griechischen Himmel, den uns Winkelmann für die Kunst mit Recht rühmt, müssen wir in Sachsen nicht vermissen; weil selbst der Himmel griechisch wird, wo nur erst die Künste blühen. –

Unser Gebirge könnte, so bald nur erst der Geschmack der griechischen Kunst unsere bildenden Künstler beseelte, in Ansehung des zu Statuen brauchbaren weißen Marmors für Deutschland, wenn wir uns einmal auf Vergleichungen einlassen wollen, ein zweytes Paros seyn. Von dem nachher verstorbenen Herrn Professor Coudray war zwar diesesmal nichts ausgestellt; es war aber, nach einzelnen Proben, der Marmor von Grünhayn vorläufig von ihm untersucht worden. Er schätzte denselben, wenn er anders in großen Stücken so gut als in kleinen ausfiele, dem von Carrara wenigstens