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und spätere Zeichnungen des Herrn Dieterichs zu vervielfältigen. Zu jenen gehört ein Bacchantenköpfchen, nach des Herrn Dieterichs Zeichnung, so er im zwölften Jahre gemacht hat; und zu den spätern Werken dessen blinder Bettler nach mehrerwähnten Künstlers Originalzeichnung mit dem Holzstock und dreyen Farben, schwarz, weiß und gelb dargestellt.

Die schönen architektonischen Risse des Herrn Hofbaumeisters Krubsacius und des Herrn Ritters in Bern unterhielten die Aufmerksamkeit mehr, als eines Kenners dieser angenehmen, nunmehr hier blühenden Kunst, die mit den schönsten Verhältnissen vertraut, auf Grundsätze und Erfahrungen gebauet, und, wo es nöthig, durch mannichfaltige Hülfsmittel der Natur- und Größenlehre aufgeklärt, das bloß Empirische gewissen Aerzten und denen, die ihnen in der Baukunst gleichen, überläßt. – Ich berühre es nur im Vorbeygehen. – Wie aber, wenn in der Malerey – denn die Materialien der Bauleute muß wenigstens der Baumeister kennen – wie wenn der Maler weder die Mischung freundschaftlicher Farben, noch die Kunstgriffe ihres Auftrages versteht, mit welchen er doch ewige Werke, Gemälde für die Nachkommen, auf die Tafel zu bringen sich vornimmt? Unter seinem Pinsel ersterben gequälte Farben wie Blumen in erhitzten fieberhaften Händen. Ich verließ das Zimmer, schickte noch einen Blick auf des Herrn Graffs Bildnisse, und gleich beym Eintritte in dem ersten so genannten leipziger