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W. Pekitt von York hier auch seinen Namen finden müssen. Allein auch dieses, und was in der obgedachten recensirten Biographical history of England, als in England allezeit üblich geblieben, angeführt wird, ist Malerey für Fenster, gegen das Licht gesehen zu werden, bestimmt. Die gegenwärtige thut ihre beste Wirkung, an der Wand gehängt. Nach diesem Unterschiede wird man die Erfindung des schweizerischen Malers, Conrad Geigers, mit Oel auf Glas zu malen, beurtheilen können, wenn anders die Dauer die Mühe der Arbeit belohnt hat.

Von einer Krankheit, aber vielleicht noch nicht von den Aerzten verlassen, hatte Mad. du Gasc in Braunschweig die ältere Arria vorgestellt. Des Herrn Gleims[1] Epigramm, Petus und Arria, aus dem Lateinischen, hätte diesem Gemälde, auf welchem Arria den Dolch abgiebt, und zu dem non dolet, ein wenig zu lächeln scheint, zum Commentar dienen können. Es sey nun die Vergessenheit solcher Epigrammen, oder die Verabschiedung des jüngern Plinius bey einigen Zuschauern, oder es sey, daß man die Arria durchaus tödtlich verwundet haben wollte, oder

  1. Als Arrịa den Dolch, mit dem sie sich erstach,
    An ihren Petus gab, wies sie die Wund’ und sprach:
    Du meynst, sie schmerze mich, mein Petus! Nein, du irrst,
    Die aber schmerzet mich, die du dir machen wirst;

    Sinngedichte als Manuscripte für Freunde, S. 16.