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gerufen, und dessen Ausführung der anlockenden Beleuchtung nicht widerspricht. Einige matte Züge hätte man allenfalls dem Herrn Johann Christian Vollert zu gute halten können, der zum letztenmale vor seinem Ende noch vier Landschaften aushieng, die Beyfall fanden. Eines darunter stellte den Winter vor. Hätte ein anständiges Auskommen das Herz dieses Künstlers noch in seinen besten Jahren erfreut, so würde diese Wohlthat sich durch den Fortgang des Künstlers belohnt haben, und der Pinsel des Künstlers würde kühner und muthiger geworden seyn. Zwo dieser Landschaften sind dem kunstliebenden Herrn Johann Valentin Meyer in Hamburg, bey dessen Durchreise durch Dresden, zu Theil worden. Des Herrn Calau in Dresden gemalter alter Mannskopf vermehrte den Wunsch, daß er sich öfter mit dieser Geschicklichkeit zeigen möchte, die, solchen Falls, den Vertrieb der ihm eigenen eleudorischen Malerey zu statten kommen müßte. Zugleich sah man von ihm das Bildniß einer alten Frau, und den Umriß einer historischen Zusammensetzung, wo ich nicht irre, nach Lairesse. Diese letzten Stücke können in Leipzig nicht unbekannt seyn. Herr Sahler hatte des Churfürsten Bildniß zweymal, iedoch auf unterschiedene Art, in weisses Wachs gebildet. Rothes hatte er, vielleicht gewissen Liebhabern zu gefallen, zu Vorstellung der Auferweckung des Lazarus gewählt. Lebhafter ist wohl in keiner menschlichen Vorstellung Lazarus aus dem Grabe gestiegen: er ist nur noch auf einem Knie und guckt munter und neugierig