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er deswegen nichts weniger zu seinem ersten und vornehmsten Urbilde die Natur gemacht haben. Nicht blos jenes Studium, sondern auch die Fähigkeiten des Künstlers, unter würdigen Aufmunterungen, seinen Vorgängern näher zu kommen, schienen mir aus diesen Gemälde hervorzuleuchten. Auch hatte es einen vorzüglichen Platz erhalten.

Gleich darneben war vom Herrn Gottlob Fechhelm, der in Berlin lebt, ein Architekturstück ausgestellt. Er ist ein Dresdner und Bruder des hiesigen Unterlehrers, von dem Sie, in dem Erkerzimmer, seiner Mutter Bildniß, nicht übel gemalt, werden bemerkt haben. Vermöge der guten Anordnung des Architekturgemäldes wären vielleicht, unter einem etwas anders angenommenen Lichte und unter gewissen Schlagschatten, noch mehrere Vortheile der Beleuchtung zu ziehen gewesen. Selbst menschliche Figuren, noch so richtig gezeichnet, gewinnen auch bey einem schwachen Kolorit durch eine geschickte Beleuchtung; wie vielmehr also alle unbelebte Gegenstände, die dadurch erst interessant werden. Durch das Spiel von Licht und Schatten bekommen Felsen und Bäume, und selbst bloße Gebäude und Mauern einen Geist und eine Art von Leben. Wir brauchen einem solchen Gemälde nicht erst vor andern den Vorzug zugeben, man wird es schon an dem Zuschauer gewahr, der sich länger bey demjenigen aufhält, was ihn von fern an sich