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unsere Erwartungen auf eine nicht minder angenehme Art.

In Bestimmung des Zimmers für Künstler, die eigentlich nicht mit zur Akademie gehören, hatte man die billige Regel beobachtet: für fremde Verdienste keine Ausschließung! Wer sich zum Künstler zu bilden gewußt, hat hier, so viel wenigstens der enge Raum zuläßt, Gelegenheit, seine Kunstwerke bekannt zu machen. Und überträfe er, wie ehemals Peter Mignard vielleicht manchen Künstler der ersten Pariser akademischen Anstalt mag übertroffen haben, die Mitglieder unserer Akademie selbst, so ist hier seine Arbeit willkommen. – – Es ist wahr, der Ausländer darf sich irgend einen Freund wählen, der ohne weitere Beschwerung blos den Auftrag hat, das Gemälde oder Kunstwerk zu rechter Zeit einzureichen und wieder zurückzunehmen. Also war es bey der dermaligen (1769.) Ausstellung sehr angenehm, an einer Landschaft des Herr Weitsch, mit Kühen an dem vordern Ufer eines den Mittelgrund theilenden Flusses, die Talente eines auswärtigen Künstlers zu sehen, der sich durch einen unwiderstehlichen Trieb und unermüdetes Studiren selbst gebildet hat. An den Thieren wollte ein Künstler die Art des Heinrich Roos finden, wie man etwan gewohnt ist, alle Pferde aus den Wouwerman zu erklären; und sehr oft falsch zu erklären. Und gesetzt auch, der Künstler hätte Roos oder Berchem, welches letztere, mir eben so wahrscheinlich scheint, studirt, so kann