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mit den vorangegangenen Amerikanern zustande kommen; es werden die stärkeren amerikanischen Kräfte angefeuert werden, nicht zu erlahmen; sie werden getragen sein von der Zustimmung der gesamten jüdischen Welt. Einem jüdischen und menschlichem Weltunglück gegenüber wird die jüdische Solidarität auf humanitärem Gebiet sich erneut bewähren.

Und eine Aufgabe können auch schon die deutschen Juden für sich allein lösen; sie können jene Kosten tragen, die erforderlich sind, um die Vorexpedition nach Moskau und gegebenenfalls in das russische Land hinein aufzubringen.

Wollen wir deutsche Juden das tun? Wollen wir einer Bewegung den ersten starken Anstoß geben, um den Weg zu ebnen, der Millionen von Ostjuden in eine bessere Zukunft führen kann, und auf dem die Amerikaner vorangegangen sind?

Wer an diesen meinen Ausführungen ein genügendes Interesse nimmt, der sende seine Adresse an den Philo Verlag, Berlin SW., Lindenstraße 13, und wenn auch nur hunderttausend deutsche Juden dies tun, und jeder auch nur eine einzige Mark beizusteuern bereit ist und einsendet, so sind die Kosten für alle Vorarbeiten gedeckt, und was weit wichtiger ist, es ist dann durch eine greifbare Handlung allen einleitenden Schritten in Moskau jener ernste Rückhalt gesichert, der notwendig ist, um einem Unternehmen von der Größe des vorliegenden das gebotene starke Gewicht zu verleihen.

Sollen die entwickelten Gedanken weiter verfolgt werden?

Bei Euch, deutsche Juden, steht zunächst die Antwort! Erteilt sie schnell; erteilt sie sogleich!

     Berlin, 4. August 1926.

Paul Nathan.
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Paul Nathan: Das Problem der Ostjuden. Philo Verlag und Buchhandlung GmbH, Berlin 1926, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nathan-Das_Problem_der_Ostjuden_(1926).djvu/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)