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Was narren vff dem laden stan

Gent sie der wogen eynen druck
Das sie sich gen der erden buck /
Vnd frogen eyns / wie vil man heysch
Den tumen wigt man zuo dem fleysch

40
Man ert den weg yetz zuo der furch

Die alte müntz ist gantz har durch
Vnd moecht nit lenger zyt beston
Hett man jr nit eyn zuosatz gethon
Die müntz die schwaechert sich nit kleyn

45
Falsch gelt / ist worden yetz gemeyn

Vnd falscher ratt / falsch geystlicheyt
Münch / priester / baegin / blotzbrueder treit
Vil woelff gond yetz jnn schaeffen kleidt
Do mit ich nit vergeß hie by

50
Den grossen bschisß der alchemy

Die macht das sylber / golt / vff gan
Das vor ist jnn das staecklin getan
Sie goucklen / vnd verschlagen grob
Sie lont eyn sehen vor eyn prob

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So würt dann bald eyn vncken druß

Der guckuß manchen tribt von huß
Der vor gar sanfft / vnd trucken saß
Der stoßt syn guot jnns affen glaß
Biß ers zuo buluer so verbrennt

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Das er sich selber nit me kennt

Vil hant also verderbet sich
Gar wenig sint syn worden rich
Dann Aristoteles der gycht
Die gstalt der ding wandeln sich nicht

Empfohlene Zitierweise:
Sebastian Brant: Doctor Brants Narrenschiff, Basel 1499, Seite 138r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Narrenschiff_(Brant)_1499_0275.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)