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Nānak bestimmte zu seinem Nachfolger seinen ergebensten Diener Lahaṇā oder Angad (A. D. 1538), ebenfalls ein Khatrī, wie Nānak selbst, der hinreichende Beweise des sacrificium intellectus gegeben hatte.[1] Die Einweihung zum Amte eines Guru, die Nānak selbst vollzog, bestand darin, dass er fünf Kupfermünzen (पैसा) vor Angad legte und sich vor seine Füsse warf.[2] Dieser Ritus wurde bei allen späteren Weihen beibehalten, nur dass, wie man aus den späteren Janam-Sākhīs sieht, zu den fünf Kupfermünzen noch eine Cocoa-Nuss (ललेर) hinzugefügt wurde. Angad war nach Allem ein schwacher, unbedeutender Mann, ohne alle wissenschaftliche Vorbildung[3], der in dem Dorfe Khaḍūr (खडूर) am Biās, seinen Wohnsiz nahm. Die wenigen Verse, die von ihm im Granth enthalten sind, sind nur eine Repetition der Worte Nānaks und zudem meist trivialen Inhalts. Mit Uebergehung seiner eigenen zwei Söhne ernannte er vor seinem Tode (A. D. 1552) seinen treuesten Diener, der lange für ihn die niedrigsten Dienste verrichtet hatte, Amardās (अमरदास) zu seinem Nachfolger, der ebenfalls ein Khatrī war.[4]

Amardās, der dritte Guru, war ein stiller, frommer Mann, um

  1. Man siehe darüber das Janam Sākhi 13 in meiner Einleitung zur Uebersezung des Granth.
  2. Die Worte im alten Janam-Sākhī lauten : तदह पैसे पंजि बाबै जी गुरू अंगदजी अगै रखिकै पैरी पइआ: „Dann, fünf Paisā vor Guru Angad legend, fiel der Bābā zu seinen Füssen.“ Später ist dieser Fussfall in eine Kopfbeugung (मथा टेकणा) umgewandelt worden.
  3. Es ist von ihm ausdrücklich bezeugt, dass er nicht lesen konnte. S. meine Einleitung zum Granth, Janam-Sākhī 13.
  4. Jeder Sikh Guru hiess sich in der officiellen Sprache (wie im Granth) einfach Nānak, um sich dadurch als amtlichen Nachfolger Nānak’s zu legitimiren. Zur Unterscheidung der einzelnen Gurus wird महला पहिला (mahállā pahilā, erster Hof) etc. nach der Reihenfolge, beigefügt. Erst später, als man anfing, Nānak als Avatār zu betrachten, kam der Glaube auf, Nānak sei in jedem folgenden Guru incarnirt. In den Versen der Sikh Guru selbst findet sich keine Anspielung darauf, nur die lobhudelnden Bhaṭṭs, deren Panegyrica auf die Gurus am Ende des Granth angehängt sind, fangen an Nānak als Avatār zu besingen.
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E. Trumpp: Nanak, der Stifter der Sikh-Religion., München 1876, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nanak_der_Stifter_der_Sikh-Religion.djvu/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)