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Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen

Gott, Seppe! verschrick nit, der Pechschwitzer ist es, der Hutzelmann, der Tröster. So, so, auch wieder hiesig? Sorg’ nit, ich plag’ dich lang – du brauchst der Ruh’ – nur auf ein Wort: sag’ an, gelt, Bursch, hast’s Klötzle?

Jo freile, han i’s, Meister.

Laß sehn! wo steckt’s? im Bündel? – hab’ es schon! bei meinem Leisten! ja, da glotzt er ’raus, der Krackenzahn. Du erzigs Narrenglückskind du! Und hast fein nur mit Einem Hund gejagt! Du Malefizglücksspitzbub du! – Mit diesen und viel andern närrischen Ausrufungen bewies das Männlein seine Freude. Drauf sagte es mit Ernst: Mein Sohn, du hast dieß theuere Stück, wie du zwar schuldig warst, deinem Patron getreulich überliefert, da du es nicht allein im Nonnenhof können vertrumpeln, um einen Pfifferling aus des Wasserweibs Hafen, sondern konntest vor Kaiser und Könige gehen damit, die hätten dir dies schlechte Blei gern sechsmal und mehr mit Gold aufgewogen – nun, Seppe, denk’ an mich, das sollt du nicht bereuen. Hab’ Gute Nacht. – Im Gehen frug er noch: Wie sicht’s mit dem Laiblein?

Ja Meister, um sell bin i komma, sell ist –

G’fressen?

Jo, aber ett vo mir!

Ei daß dich! hat das auch müssen verhansleartlet148

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen. Stuttgart: G. J. Göschen. 1878, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Moerike_Schriften_2_(1878)_228.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)