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Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen

Allermanns-Harnisch86, und gibt ein anders, das heißt Dierletey87, und wieder eins, Mamortica88: kein Wurzler89 hat’s, noch Krämer. Daraus hat meiner Mutter selig ihre G’schwey90 eine Salben gemacht, die war vor Alles gut. – – Ich will halt einmal gehn und schauen, was zu machen ist, und will erst Species kaufen; Probiren ist über Studiren.

Auf seinem Weg zur Stadt sann er scharf nach. Auf einmal schnellt er mit dem Finger in die Luft, und – Wetter! rief er aus, kann Einer so ein Stier sein und noch lang sinniren hin und her, wo doch ein Ding glatt auf der Hand liegt! Was mag ein Schuster bei dem andern sonst für einen Vortheil suchen zu erfahren, wenn es nichts aus dem Handwerk ist? Da laß ich mich schon finden.

Er lief zum Krämer stracks, zu holen was er brauchte. Daheim in einer hintern Stube setzt er sich an einen langen Tisch mit einer Halbmaas Wein, macht allda unterschiedliches Gemeng mit seinem besten Essig an zu einem schwarzen Quatsch, knetet und knauzet’s wohl unter dem Daum, probirt’s auf alle Weise, und war ihm lang nicht fein genug. Das dauerte bis an den andern Abend.

Wie nun der Hutzelmann auf die gesetzte Stunde pünktlich kam, und ihm der Bläse mit Geschmunzel seinen Teig hinhielt, roch der daran und sagte: lieber

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen. Stuttgart: G. J. Göschen. 1878, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Moerike_Schriften_2_(1878)_184.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)