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dieses Geschäft versehen. Der nun dazu ernannte ältere Wucherer brachte Ordnung, aber er ließ die zur Anschaffung neuer Bücher verwilligten Jahresbeträge größtentheils unverwendet, und als er 1807 pensionirt wurde, fand sein Nachfolger, Professor Doll, zwar eine beträchtliche Summe zu seiner Verfügung, aber nach der so eben geschilderten Raumnoth keine Möglichkeit, die Bibliothek auch nur in gehöriger Weise zugänglich zu machen. Letzteres hatte Professor Lang gleichfalls zu beklagen, welcher die fragliche Stelle von 1821 bis 1832 bekleidete. Günstigere Verhältnisse in dieser Beziehung erlebten wir erst unter den drei neuesten Bibliothekaren: Hofrath Maurer, welchem wir unter Anderem seit 1842 die noch bestehende Ordnung, wie die Bibliothek benützt werden dürfe, zu verdanken haben; Hofrath Gockel, welcher uns während seiner Verwaltungszeit von 1852 bis 1856 neben dem alphabetischen auch zu einem Real-Kataloge verhalf[1], und Professor Bissinger, der durch den Druck des Katalogs die Bibliothek zu einer weit größeren Nutzbarkeit als je zuvor erhoben hat und ohne dessen freundliche Hülfe ich weder den gegenwärtigen §. 62, noch die früheren zu Stande gebracht hätte.

§. 63. Die Lehrer, welche an unserer Schule seit Anfang der Karlsruher Periode gearbeitet haben, sind in den früheren Paragraphen 35 bis 43 aufgezählt worden[2] und dort höchstens solche ungenannt geblieben, welche blos eine ganz kurze Zeit an ihr wirkten. Wie einst in der Durlacher Periode, so gehörten auch noch im ganzen 18. und in den drei ersten Decennien des 19. Jahrhunderts alle unsere Lehrer fast ausschließlich dem geistlichen Stande an, denn auszunehmen sind in den Jahren 1724 bis 1834 unter den Literaten blos 3: Posselt, Gmelin und der


  1. Vergl. Bissinger’s Vorwort Seite V zu dem „Katalog der Bibliothek des Großh. Lyceums zu Karlsruhe“. Karlsruhe bei Braun. 1858. 143 Seiten in 8°.
  2. Vergleiche für das Jahr 1724 Seite 123, für 1738 S. 128, für 1764 S. 136, für 1786 S. 147, für 1811 S. 156, für 1818 S. 165, für 1830 S. 174, für 1852 S. 181, für 1859 S. 183.