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Solche Auspicien, günstiger als sie heute unserem Physiklehrer zu Theil werden, dessen Amanuensis der Lyceumsdiener ist, erleichterten die beginnende Wirksamkeit des 24 Jahre alten Professors Böckmann. Schon 1775 brauchte Letzterer 3 große Zimmer, um die nach und nach vermehrte Sammlung aufzustellen, und weil in dem Gymnasialgebäude kein Raum dazu vorhanden war, so verwilligte Karl Friedrich am 28. Juni des gleichen Jahres einen auf die Miethe in einem Privathaus zu verwendenden jährlichen Betrag von 150 fl., welchen er später von der Zeit an, wo die noch mehr angewachsene Apparaten-Menge 5 Zimmer erforderte, auf 220 fl. erhöhte. In diesem Lokal, in dem gleichen Hause, wo Böckmann selbst (Arkadenzirkel No. 9) wohnte, begann der beredte und klare Lehrer 1776 auf eine Reihe von Jahren auch öffentliche Vorträge, an welchen die Glieder der fürstlichen Familie, Räthe, Künstler und gebildete Gewerbsmänner Antheil nahmen. Im Jahr 1778 gründete er das meteorologische Institut, dessen Ergebnisse er 1780 in den Karlsruher meteorologlischen Ephemeriden bekannt zu machen


des Kantons Bern den Auftrag, die Salinen zu Bex besser einzurichten und trat 1781 mit einem ähnlichen Auftrage für die großen Salzwerke zu Reichenhall und Traunstein als Hofkammerrath in kurbayrische Dienste. Nachdem er dort 1785 Salinen-Oberkommissär geworden war, zog er sich später, in den Adelstand erhoben und durch die Regierungen von Oesterreich, England, Bayern und Zürich mit Ehrenzeichen und Ehrengeschenken für seine Erfindungen und andere technische Verdienste ausgezeichnet, nach Winterthur zurück, wo er 1794 das Bürgerrecht kaufte, 5 Jahre darauf die gesammte Lieferung bayrischen Salzes in die Schweiz übernahm und 24. September 1809 starb. – Näheres über ihn gibt Matthias Flurl in seiner Beschreibung der Gebirge von Baiern (München 1792, S. 178–182) und von Hillesheim in seinen „Ausführlichen Nachrichten von den Salzwerken zu Reichenhall und Traunstein“ (Mannheim 1798). – Diese Mittheilungen verdanke ich theils der Gewogenheit Sr. Excellenz des Freiherrn von Malzen, Königl. Bayr. Gesandten am Großh. Hofe, theils der gütigen Vermittlung des Herrn Hofraths Redtenbacher, Directors des Polytechnischen Instituts. – Mit Unrecht wird Clais im 9. Buche der Geschichte Bayern’s von Dr. Andreas Buchner ein Schweizer von Geburt genannt.