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obersten Jahreskurse zu benützen anfingen, auch durch Einführung der Gasbeleuchtung gefördert, die allmählich zu mehr als 4000 Werken angewachsene Lyceumsbibliothek durch den Druck ihres Katalogs viel nutzbarer als zuvor gemacht, der Conservator des physikalischen Kabinets im September 1855 auf seine dringend wiederholte Bitte der bisher im Lyceum ertheilten Lectionen zwar enthoben, aber durch Hohen Erlaß vom 29. November des gleichen Jahres angewiesen, für den Lycealunterricht nicht nur alle nöthigen Apparate und aus dem Kabinetsfond jährlich 55 Gulden theils zu Versuchen, theils zur Haltung eines physikalischen Journals zu verabfolgen, sondern auch den Kabinetsdiener, gegen eine aus der Lyceumskasse zu erhebende Belohnung von jährlichen 100 Gulden, dem Lyceum für wöchentliche 6 Stunden ausschließlich zu überlassen.

Was die Veränderungen im Lehrerpersonal während der sieben ersten Regierungsjahre Seiner Königlichen Hoheit betrifft, so verloren wir im Herbst 1852 den Professor Helferich, welcher seinen Nachfolger an Otto Eisenlohr fand, und um Ostern 1853 den Mathematiklehrer Franz Pfeiffer, welcher zunächst theils durch Dr. Adam Eisenlohr, theils durch Wilhelm Hofmann ersetzt wurde, und als wir im November 1854 den Hauptlehrer unserer Secunda, August Schmidt, bei dessen Beförderung an das Mannheimer Lyceum verloren, trat in unsere höheren Klassen Hofrath Platz ein, früher in Wertheim angestellt. Am 12. März 1855 feierten wir den Tag, an welchem der Lyceumsdirector, Geh. Hofrath Dr. Ernst Kärcher, sein signaturmäßiges vierzigstes Dienstjahr zurücklegte; vier Wochen später, am 12. April, entriß ihn uns der Tod. Er hatte seit 1820 an unserer Anstalt gelehrt und war seit 1837 ihr Vorstand gewesen. Noch im gleichen Jahre 1855 wurde Hofrath Wilhelm Eisenlohr seiner Lyceallectionen enthoben und im nächstfolgenden Hofrath Süpfle pensionirt. Die durch alle diese Veränderungen entstandenen Lücken suchten theils vorrückende ältere Lehrer, theils neu berufene jüngere auszufüllen; unter den Letzteren: seit Herbst 1855 Eduard Eisen und Ludwig Durban, seit Ostern 1856