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zu miethen seien. Er fühlte sich in dem Berichte, den er am 20. Oct. 1825 dem Großh. Ministerium des Innern übersandte, „zugleich verpflichtet, die Bereitwilligkeit der Lyceumsdirection, dem Polytechnischen Institute allen möglichen Vorschub zu thun, mit Dank anzurühmen“; sie habe sich am Schlusse des Theilungsgeschäftes in gerechter und vernünftiger Weise nur das vorbehalten, daß, wenn die gegenwärtige Zahl der Lycealschüler künftig noch höher steige, dem Lyceum ein oder zwei größere Zimmer des südlichen Flügels gegen gleich viele kleinere im nördlichen zurückzugeben wären. – Das Ministerium des Innern genehmigte diesen Vorbehalt am 22. October No. 11,822 und wies zugleich die verlangten Räume dem Polytechnischen Institute zu.

So war nun für beide Anstalten gesorgt, aber für Beide ungenügend. Die Polytechnische mußte gleich von Anfang an ihre räumlichen Bedürfnisse theilweise in anderwärts gemietheten Lokalitäten suchen, was schon für die Disciplin unförderlich war; auch fand sie bei jedem weiteren Raumbedarf, welcher sehr bald fühlbar wurde, keine Möglichkeit, sich in unseren Gebäuden auszudehnen, und konnte nur bedauern, daß bei der Gründung der Anstalt nicht zugleich ein für sie passendes Haus gegründet worden sei. – Das Lyceum, welches für polytechnische Zwecke nach dem von Großherzog Karl 1818 genehmigten Plane (Seite 164) blos den mittleren Stock eines Pavillons hätte abtreten sollen, wurde 1825 auf den nördlichen Flügel und auf die 2 Zimmerchen im mittleren Stockwerke des südlichen beschränkt, wo die Bücher der Bibliothek und die Naturaliensammlung aus Mangel an besserem Platz über einander geschichtet lagen[1]. Zwar konnten die dem Lyceum zugeschiedenen Zimmer, weil die 3 Realklassen nunmehr der Polytechnischen Schule zugewiesen


  1. Das Seite 167 erwähnte Anerbieten der Lyceumsdirection, sie wolle in ihr Geschäftszimmer nöthigenfalls auch die Bibliothek aufnehmen, war nämlich dadurch zu völligen Unmöglichkeit geworden, daß bei der Raumvertheilung dem Lyceumsdirector blos ein einfenstriges Geschäftszimmer zufiel.