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Fest veranlaßten Schriften und Reden finden sich gesammelt unter dem Titel: Abhandlungen bei der Jubelfeier der Karlsruher Fürstenschule wegen ihrer vor 200 Jahren 1586 zu Durlach geschehenen Stiftung[1].

Die Zahl der Schüler, 200, hatte die dem Zerstörungsjahre 1689 vorangegangene Frequenz (250, vergl. S. 90) im Jahre 1786 noch immer nicht erreicht.

§. 39. In den 22 letzten Regierungsjahren Karl Friedrich’s von 1789 bis 1811 trägt die äußere Geschichte des Gymnasiums ein von der vorangegangenen Periode merklich verschiedenes Gepräge, da die beneidenswerthe Ruhe, deren sich der Oberrhein seit 1745, also auch unser väterlich gesinnter Fürst seit seiner Thronbesteigung erfreut hatte, durch das verhängnißvolle Jahr 1789 auf lange Zeit hinaus eine gewaltige Störung erlitt. Die damals ausgebrochene französische Revolution wirkte schon im Sommer 1789 durch das Beispiel der benachbarten Elsäßer auch auf diesseitsrheinische Gebiete, und rief wenigstens bei den Unterthanen der Fürstbischöffe und Klöster Empörungsversuche hervor; bald entriß sie, wie andern deutschen Regenten, so auch dem Unsrigen Landestheile, die auf dem linken Rheinufer lagen, und einer ungewöhnlich aufgeregten Zeit folgten endlich


  1. Gedruckt Durlach 1787. Voran steht Dr. Posselt’s schon erwähntes Einladungsprogramm de Virgilii Georgicis. Dann folgt 2) der bei dem Feste durch den Ephorus von Drais gehaltene „Zuruf an die studirende Jugend“ und 3) Posselt’s Rede, gleichfalls am 21. Nov. 1786 gehalten „Ueber teutsche Historiographie“. – Das Uebrige enthält Abhandlungen und zwar 4) „Beiträge zur Geschichte des Hochfürstlichen Gymnasii zu Karlsruhe“ von Kirchenrath und Rector J. C. Sachs; 5) K.-Rath Tittel: „Zu einigen neuen Theorien berühmter Philosophen“; 6) Hofrath Böckmann: Welche Fortschritte machten Mathematik und Naturlehre in den badischen Ländern? 7) Hofrath und Stadtphysikus Dr. C. L. Schweickhard: Ueber den Zustand des Wundarzneiwesens im Badischen; 8) Kirchenrath Bouginé: Gedanken von den Schulen nebst einigen biographischen Nachrichten; 9) Rath Wucherer: Beitrag zur Pyrotechnik; 10) Dr. F. H. Walz (praktischer Arzt, nicht Lehrer am Gymnasium, aber früherer Schüler desselben): Kurze Betrachtung über den Menschen.