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glanzvollen Sieges bei Mohacz die tapferen Thaten badischer Fürsten in früheren Türkenkriegen und in dem jetzigen zu schildern versuchen wolle[1]. – Zwei Monate später, im Januar 1688, bittet ein gleichfalls von Johann Burkhard May verfaßtes Programm, die Gönner der Anstalt möchten sich recht zahlreich bei dem lateinischen Schauspiele Carolus Magnus einfinden, das am 17. Januar, um den Geburtstag des Erbprinzen Karl zu feiern, durch 12 Zöglinge des Gymnasiums aufgeführt werde[2].

§. 32. Was die Bibliothek der Anstalt betrifft, so müssen wir die jetzt vorhandene, erst seit dem Anfange der Karlsruher Zeit begonnene unterscheiden von den zwei früher angelegten, aber durch Kriege zu Grund gegangenen Sammlungen.

Diejenige Sammlung, zu welcher schon in der Zeit der lateinischen Schule zu Durlach, also noch vor der Eröffnung des Gymnasiums, der erste Grund gelegt worden war, gehörte der Kirche und der Schule gemeinschaftlich. So blieb es auch bis in die ersten Jahrzehnde des 17. Jahrhunderts. Als daher die 16jährige Prinzessin Catharine, Tochter des Markgrafen Georg Friedrich, welche die römischen Classiker in der Ursprache las, vor ihrer Verlobung mit dem Landgrafen Otto von Hessen-Kassel in jene Bibliothek ein Werk stiftete, schrieb sie in Letzteres, außer einem lateinischen Distichon, auch die Worte: Bibliothecae, quae in usum Ecclesiae et Scholae Durlachianae colligitur, anno salutis 1609 hoc volumen inserere volui Catharina, Marchionissa Badensis[3]. – Diese ursprüngliche Bibliothek war,


  1. Hofbibliothek Foliomiscellen tom. X, Nr. 21.
  2. Ebenda tom. X, Nr. 5.
  3. Eisenlohr’s Manuscript S. 481 nach Joh. Val. Andreae Seleniana Augustalia 496 und 501 und Caroli Memorab. saeculi XVII. I, 223. – Das geschenkte Werk war: Flacii Illyrici Catalogus testium veritatis; das von der Prinzessin dazu gedichtete Distichon:

    Christe, Tuum verbum da credere daque fateri
    Me quoque, dum mundi saevit ubique furor.