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– In der von Merian 1643 gezeichneten Ansicht der Stadt Durlach, von der Westseite her aufgenommen, und in einem späteren, dem Gemeinderathe gehörigen Gemälde, welches den südöstlichen Anblick der Stadt darstellt, ragt das Gymnasialgebäude hoch über alle Häuser des südlichen Stadttheiles empor.

Nachdem der durch Ernst Friedrich ernannte Rector Lorenz Schyrius sein Durlacher Amt 1594 mit der Professur der orientalischen Sprachen an der Universität Helmstädt vertauscht hatte, finden wir in seinen 2 Nachfolgern gleichfalls Nichtbadener. Der Eine derselben, Daniel Rixinger, wurde schon nach 2 Jahren in seine Vaterstadt Straßburg als Professor berufen; der Andere, Ludwig Lucius aus Basel, erhielt, wie der gleichzeitige Professor der Philosophie, Jakob Lorhard, 1604 wegen seiner reformirten Konfession nach dem Tode des kinderlosen Markgrafen Ernst Friedrich die Entlassung. Lucius starb als Professor der Philosophie an der Universität seiner Heimath Basel; Lorhard, welcher vor seiner Durlacher Anstellung Repetent in Tübingen gewesen war, wurde 1604 Pfarrer in St. Gallen.

§. 7. Markgraf Georg Friedrich, welcher 1604 als der allein noch übrige Sohn Karl des Zweiten das 20 Jahre zuvor getheilte Land wieder vereinigte, war ein streng lutherischer Fürst und berief an die Stelle des von ihm entlassenen Baslers zum Rectorate den Magister Heinrich Mummius. Dieser versah das Amt 1604 bis 1608 und ist unter den 6 frühesten Rectoren der einzige, von welchem weder der Geburtsort, noch eine gedruckte schriftstellerische Arbeit angegeben werden kann. Sein Nachfolger Johann Himmel, 1608–12, war aus Stolpe in Pommern gebürtig und starb als Professor der Theologie in Jena. Nach ihm versah M. Christian Matthiä, aus Meldorf in Ditmarsen, 1614–18 das Rectorat.[1] Während seiner Amtsführung stiftete


nehme ich aus Sachs Beiträgen Seite 27. Er war 1720 geboren und konnte die Vertheilung aus dem Munde alter Leute gehört haben.

  1. Als Lehrer in der früheren Zeit des Gymnasiums werden durch das erwähnte Durlacher Programm von 1687 folgende namentlich aufgeführt:
    [19] a) Die Klassenlehrer oder Präceptoren: Michael Gigelius, Andreas Petnkover, Nicolaus Gerstenberger, Thomas Ammonius, Wilh. Hannibal Kannengießer und Georg Norstius (soll offenbar Norschius heißen, welcher mir aus den Jahren 1622 bis 1630 wohl bekannt ist).
    b) Als Professoren am Gymnnasium publicum führt jenes Programm von 1687 theils solche auf, die schon oben erwähnt wurden, wie Martin Blank, Philipp Schopff und Jakob Lorhard; theils solche, die mir sonst ganz unbekannt sind, wie Georg Hehl und Joachim Cölius; theils solche, die mir auch in anderen Quellen vorkamen, nämlich Matthias Pregizer od. Bregezer, welcher 1614 die Professur der Physik und Mathematik in Durlach bekleidete, und Georg Bach, welcher aus dem Gebiet von Ulm gebürtig und Prof. der Eloquenz 1627 bis 34 in Durlach, dann in Straßburg war. Sebiz Appendix chronologica p. 323 gibt seine zahlreichen Schriften und aus Sebiz theilt Eisenlohr’s Manuscript von 1748 p. 584 sie mit.