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durch Johann Jakob Wechsler erhalten, welcher, aus Weissenburg im Nordgau gebürtig, 1706 bis 1742 badischer Pfarrer zuerst in Knielingen, dann in Durlach war und 1745 als Dekan in Pforzheim starb. Unterstützt von seinem innigen Freunde, dem Gymnasialrector Malsch, sammelte Wechsler mit großem Fleiße für die Geschichte der badischen Kirchen und Schulen eine Menge Nachrichten, die durch seinen Schwiegersohn, Jakob Gottlieb Eisenlohr, Pfarrer zu Spöck, später zu Thiengen, noch vermehrt und 1748 zum Drucke geordnet wurden. Diese Sammlung blieb zwar Manuscript, aber Sachs hat sie sowohl in seiner Einleitung zur Geschichte der Markgrafschaft Baden, als auch in seiner Geschichte des Gymnasiums ausführlich benützt.[1] Zu den ungedruckten Quellen habe ich endlich zu zählen ältere Durlachische und Karlsruher Lagerbücher, denen ich Einzelnes entnehmen konnte, ältere Baurisse und geometrische Planzeichnungen und die in dem protestantischen Seminar zu Straßburg aufbewahrte reiche Briefsammlung von Gelehrten des 16. und 17. Jahrhunderts.

Unter den gedruckten Quellen habe ich ganz besonders die Programme der Anstalt zu nennen, welche aber blos aus dem 19. Jahrhundert vollständig und schon für das 18. nur aus wenigen Jahren in unserer Lyceumsbibliothek sich vorfinden. Für das ganze 17. Jahrhundert sind sie, hauptsächlich in Folge ihres sehr verschiedenen Formates, weit dem größeren Theile nach verloren, und selbst die mit ausgezeichneter Liberalität dem Publikum offenstehende Großherzogliche Hofbibliothek besitzt nicht viele derselben. Sie stehen dort in den Miscellenbänden zerstreut, deren Gesammtzahl sich aber auf 433 beläuft,[2] und


  1. Sachs citirt diese Sammlung auch einmal, nämlich in seiner Geschichte des Gymnasiums, Seite 80. – In meiner Hand befindet sich das Manuscript durch die Güte des Hrn. Regierungsraths Moriz Eisenlohr zu Konstanz.
  2. Zumal in dem 10., 12., 14., 16. und 17. Bande der Foliomiscellen und in dem 6., 10. und 28. der Quartmiscellen. – In den Octavmiscellen sind blos aus dem 18. Jahrhundert Programme.