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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17

24) L. VI., König von Frankreich. Vgl. noch Luchaire, „Recherches historiques et diplomatiques sur les premières années de la vie de Louis le Gros“ (Par. 1886); Derselbe, Louis VI, le Gros; annales de sa vie et de son règne (das. 1889); Suger, Vie de Louis le Gros (hrsg. von Molinier, das. 1887).

30) L. XII., König von Frankreich. Vgl. noch Maulde-La Clavière, Histoire de Louis XII (Par. 1890).

33) L. XIV., König von Frankreich. Zur Litteratur: Comte de Cosnac, Souvenirs du règne de Louis XIV (Par. 1874–81, 8 Bde.); „Mémoires du Marquis de Sourches sur le règne de Louis XIV“ (hrsg. von Cosnac und Pontal, das. 1882–89, Bd. 1–9).

34) L. XV., König von Frankreich. Vgl. noch das vom preußenfeindlichen Parteistandpunkt verfaßte Werk des Herzogs von Broglie, „Frédéric II et Louis XV 1742–44“ (Par. 1884, 2 Bde.); Vaudal, L. XV et Elisabeth de Russie (das. 1882).

37) L. Philipp, König von Frankreich. Vgl. noch Gazeau de Vautibault, Les Orléans au tribunal de l’histoire, Bd. 7 (Par. 1889); Villeneuve, Charles X et Louis XIX en exil. Mémoires inédits (das. 1889).

43) L., Graf von Nassau-Dillenburg. Vgl. Blok, Correspontie van en betreffende Lodevijk van Nassau (Utrecht 1887).

51) L. I., Philipp Maria Ferdinando etc., König von Portugal, Herzog zu Sachsen, starb 9. Okt. 1889 in Cascaes bei Lissabon an den Folgen einer Typhuserkrankung, welche 1861 in der königlichen Familie ausgebrochen, und an der seine Brüder, König Pedro V. und die Prinzen Johann und Ferdinand, gestorben waren; der einzige außer L. noch überlebende Bruder August, Herzog von Coimbra, erlag im September 1889 den Nachwirkungen der schrecklichen Krankheit. Ihm folgte sein ältester Sohn, Karl I. (s. Karl 76, Bd. 17).

52) L. Friedrich Christian, Prinz von Preußen, gewöhnlich Louis Ferdinand (d. h. Ferdinandi, Sohn des Prinzen Ferdinand) genannt. Ihm zu Ehren erhielt 1889 das 2. magdeburgische Infanterieregiment Nr. 27 den Namen Infanterieregiment Prinz Louis Ferdinand von Preußen.

 Ludwig, 5) Maximilian, Schauspieler, geb. 1. Jan. 1847 zu Breslau, war zum Kaufmann bestimmt; aber unwiderstehliche Neigung führte ihn trotz des Widerspruchs seiner Familie zur Bühne. Nachdem er 1864 in Brandenburg debütiert hatte, erhielt er Engagements in Neu-Ruppin, Görlitz, Breslau, dann an den Hoftheatern zu Braunschweig, Dresden und St. Petersburg, 1872 am Berliner Hoftheater und fand hier mit seinen vier Debütrollen: Carlos, Ferdinand, Romeo und Bruno („Mutter und Sohn“) eine warme Aufnahme. Zu den besten Rollen Ludwigs, der seit 1874 lebenslänglich in Berlin engagiert ist, gehören noch: Egmont, Fiesco, Tasso, Hamlet und die Helden der Wildenbruchschen Dramen. – Seine Gattin ist die frühere Schauspielerin Anna Zipser (geb. 20. Aug. 1850 zu Berlin), die mit ihm in St. Petersburg engagiert war.

Lueger (spr. lu-eger), Karl, österreich. Politiker, geb. 23. Okt. 1844 zu Wien, studierte daselbst die Rechte und ward Konzipient, 1874 Advokat daselbst. Seit 1875 Mitglied des Wiener Gemeinderats, spielte er als Demokrat, gegenwärtig als Antisemit eine Rolle und bekämpfte die herrschende Verfassungspartei. Als Vertreter der antisemitischen Bewegung wurde er im fünften Wiener Bezirk 1885 auch in das Abgeordnetenhaus gewählt, wo er sich der deutschnationalen Vereinigung anschloß.

 Luftbremse, Vorrichtung zum Mäßigen der Geschwindigkeit fallender Körper (z. B. Steuerungsventile) oder überhaupt solcher Maschinenteile und Mechanismen, welche eine Massenbeschleunigung erleiden (z. B. Regulatoren). Die gewöhnliche Form der L. ist die eines Cylinders mit in ihm beweglichem, dicht anschließendem Kolben. Die Cylinderenden sind durch einen mittels eines Hahns regulierbaren Kanal verbunden. Der Kolben treibt bei seiner Bewegung stets die eingeschlossene Luft vor sich her und preßt sie durch den Kanal in den hinter ihm befindlichen Raum, wobei der beim Durchgang der Luft durch den Kanal entstehende Widerstand, der um so größer ist, je weniger der Regulierhahn geöffnet ist, hemmend auf den Kolben wirkt.

Luftschiffahrt (meteorologische Beobachtungen). Bei der Erforschung des physikalischen Zusammenhanges der in der Atmosphäre auftretenden Erscheinungen hat es sich gezeigt, daß die Kenntnis von den Verhältnissen der Temperatur, der Feuchtigkeit und der Bewegung in den obern Luftschichten zur Lösung vieler Probleme nicht entbehrt werden kann. Wenn auch zu diesem Zweck eine Reihe von Beobachtungsstationen auf hohen, isoliert liegenden Berggipfeln eingerichtet sind, von denen hier nur die auf dem Säntis in der Schweiz in einer Höhe von 2514 m, auf dem Wendelstein in Bayern in einer Höhe von 1700 m und auf dem Sonnblick auf den Tauern, ca. 3000 m hoch, genannt werden sollen, so können derartige Höhenstationen allein das erforderliche Material nicht liefern, weil die auf ihnen angestellten Beobachtungen zu sehr durch die Oberfläche des Gebirges und die davon abhängigen Luftströmungen beeinflußt werden. Deshalb können die auf Höhenstationen erhaltenen Resultate nicht ohne weiteres als für dieselben Höhen in der freien Atmosphäre gültig angesehen werden. Um von den störenden Einflüssen der Umgebung unabhängig zu sein, hat man auf einer größern Zahl von Ballonfahrten meteorologische Beobachtungen in der freien Atmosphäre angestellt, welche in Verbindung mit den Beobachtungen auf den Höhenstationen mit der Zeit das Material zur Kenntnis von den Eigenschaften der höhern Luftschichten und den meteorologischen Vorgängen in ihnen liefern werden. Wenn auch die Beobachtungen auf den Höhenstationen vor den Ballonbeobachtungen den Vorzug haben, daß sie längere Zeit hintereinander angestellt und durch Registrierapparate regelmäßig verzeichnet werden können, so sind doch die letztern wegen ihrer Unabhängigkeit von den störenden Einflüssen der Umgebung in Bezug auf die Kenntnis der Vorgänge in den obern Luftschichten nicht zu umgehen. Dazu kommt noch, daß die Höhenstationen wegen der Schwierigkeit, mit welcher ihre Einrichtung und die Anstellung der Beobachtungen verbunden ist, über eine gewisse Höhenlage nicht herausgehen können; die höchste, welche wegen dieser Schwierigkeiten wieder aufgegeben werden mußte, war die auf dem Pike’s Peak in Nordamerika in einer Höhe von 4313 m, während die Ballonfahrten bis zu einer bedeutend größern Höhe ausgeführt werden können.

Die ersten Versuche, Ballonfahrten zu wissenschaftlichen Zwecken zu verwerten, reichen bis in den Anfang dieses Jahrhunderts zurück. Nachdem Gay-Lussac und Biot 1804 den Anfang gemacht und dabei eine Höhe von 21,000 Fuß erreicht hatten, wurden

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 541. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b17_s0545.jpg&oldid=- (Version vom 24.12.2023)