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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17

 Holtenau, Dorf in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, Landkreis Kiel, an der Mündung des Eiderkanals wie des im Bau begriffenen Nordostseekanals in die Kieler Bucht, hat (1885) 71 Einw.

Hölty, 2) Hermann, Dichter, starb 16. Aug. 1887 in Bad Rehburg.

 Holtz, Wilhelm, Physiker, geb. 15. Okt. 1836 zu Saatel bei Barth in Neuvorpommern, studierte in Berlin, Dijon und Edinburg, lebte dann in Berlin, vorzugsweise mit elektrischen Untersuchungen beschäftigt, und konstruierte 1865 die Influenzelektrisiermaschine. Nach mehrjährigen Reisen wurde er Assistent am physikalischen Institut in Greifswald, wo er sich 1881 als Privatdozent habilitierte und 1884 zum Professor der Physik ernannt wurde. Seine Arbeiten betreffen besonders die Lehre von der Elektrizität, auch schrieb er: „Theorie, Anlage und Prüfung der Blitzableiter“ (Greifsw. 1878); „Über die Zunahme der Blitzgefahr und ihre vermutlichen Ursachen“ (das. 1880).

Holtzendorff, 1) Karl Friedrich von, preuß. Artilleriegeneral. 1888 wurde das 8. preußische Feldartillerieregiment (1. rheinisches) nach H. benannt.

2) Franz von, Rechtslehrer, starb 5. Febr. 1889 in München. Vgl. Störk, Franz v. H. (Hamb. 1889).

Holub, Emil, Afrikaforscher, veröffentlichte nach seiner Rückkehr aus Südafrika: „Von der Kapstadt ins Land der Maschukulumbe. Reisen im südlichen Afrika in den Jahren 1883–87“ (Wien 1888–90, 2 Bde.).

Holzappel. Das Eigentum der Grafschaft H. wurde 1887 durch Erkenntnis des Reichsgerichts, welches die testamentarische Bestimmung des Erzherzogs Stephan von Österreich zu gunsten des Herzogs Georg Ludwig von Oldenburg aufhob, dem Fürsten Georg Viktor von Waldeck zugesprochen.

 Holzbearbeitung. Die Maschinen zur H. sind den

Fig. 1. Schutzvorrichtung an Kreissägen.

Arbeitern sehr gefährlich, teils durch die außerordentlich große Geschwindigkeit der arbeitenden Teile, teils durch die Eigenschaft des Holzes, leicht zu zersplittern. Um gegen diese Gefahren Sicherheit zu gewähren, müssen vor allen Dingen diejenigen Vorsichtsmaßregeln, welche bei Räderwerken anzuwenden sind, Beachtung finden (Einkapselung der Räder, Einfriedigung der Riemen etc.; s. Räderwerke, Bd. 17). Außerordentlich zahlreich sind die Schutzvorrichtungen für Kreissägen. Sie haben alle das gemeinschaftlich, daß der über dem Arbeitstisch hervorsehende Teil der Kreissäge durch eine Haube verdeckt wird, welche sich entweder ganz oder teilweise hebt, sobald der Kreissäge ein Arbeitsstück genähert wird, um sich nach dem Entfernen desselben sofort selbstthätig wieder über die Säge zu legen. Viele dieser Vorrichtungen leiden an dem Übelstand, daß sie das Zuführen des Arbeitsstücks erschweren. Sehr zweckmäßig erscheint die Vorrichtung von Ringhoffer (Fig. 1). Der über den Arbeitstisch a hervorsehende Teil der Kreissäge b wird durch die Haube c, aus gelochtem Blech hergestellt, verdeckt. Dieselbe ist an einem über der Säge befestigten Gestell d mittels der parallelen Schienen e gelenkig aufgehängt. Sobald ein Arbeitsstück (Brett, Leiste etc.) in der Pfeilrichtung gegen die abgerundete Kante der Haube geschoben wird, erhebt sie sich, geführt durch die Schienen e, parallel zu sich selbst, wobei die Erhebung durch das auf dem zweiarmigen Hebel f angebrachte Gegengewicht g erleichtert wird. Hat das Arbeitsstück die Säge passiert, so fällt die Haube wieder herab. Die pendelnden Kreissägen oder Pendelsägen bedürfen gleichfalls der

Fig. 2. Seitenansicht.
Fig. 3. Grundriß.
Fig. 2 u. 3. Schutzvorrichtung an Pendelsägen.

Schutzvorrichtungen. Fig. 2 und 3 zeigen eine solche nach Czerweny. Die Säge ruht in einem um die Betriebswelle w pendelnden, durch das Gewicht g ausbalancierten Gabelträger t, zwischen dessen parallelen Schenkeln der die Bewegung der Sägespindel x vermittelnde Riementrieb rr angeordnet ist. Der aus gelochtem Blech hergestellte Schutzmantel b ist hier an einer ebenfalls um die Betriebswelle w drehbaren Stange s befestigt und liegt mit einem an dem äußern Umfang angebrachten Bügel auf einem Haken auf, der mit der zur Schaltbewegung der Kreissäge dienenden Handhabe m verbunden ist. Bei der Arbeit legt sich der Schutzmantel auf die obere Fläche des Arbeitsstücks (hier eines Baumstammes) n und bleibt während der ganzen Arbeit ruhig liegen, während die Säge durch die Handhabe allmählich so weit abwärts

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b17_s0442.jpg&oldid=- (Version vom 4.3.2023)