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(Piastern), der Rest aber mit britischen Manufacten, mit Gewürzen, Pelzwerk, indischen Schwalbennestern etc und, schmuggelweise, mit Opium bezahlt. Vier Fünftel des Exports macht ein einziger Artikel aus, – der Thee; Europa braucht jährlich 50–55 Millionen Pfund, England allein 30 Millionen. Die übrigen Hauptgegenstände der chinesischen Ausfuhr sind Nankins, Droguen, seidene Stoffe und die Shawls von Cachemire. Der sonst so sehr blühende und bedeutende Handel mit Porzellain ist, seit dem Entstehen gleichartiger Fabriken in Europa, gesunken und von secondairer Wichtigkeit. Man schätzt den jährlichen Gesammtexport in europäischen und amerikanischen Fahrzeugen auf 120 bis 180 Millionen Gulden.

Für dieses ungeheure Geschäft (eine kleine Fraktion desselben ausgenommen) ist eine Gesellschaft von chinesischen Großhändlern privilegirt, die sogenannten Hongkaufleute, welche in Solidum der Regierung für die volle Entrichtung der gesetzlichen schweren Abgaben auf die Ein- und Ausfuhr verhaftet sind. In den letztern Jahren ist jedoch, nach Kundwerdung der unglaublichen Mißbräuche, welche aus diesem Monopol sich entwickelt hatten, das Hongsystem einigermaßen umgestaltet worden und mit Lizenz der Honggesellschaft nehmen gegenwärtig eine große Menge anderer chinesischer Handelshäuser am direkten Verkehr mit den europäischen Kaufleuten Theil. Außer diesem gesetzlichen Verkehr wird noch, zum Theil mit Vorwissen der jeder Bestechung zugänglichen chinesischen Behörden, ein unermeßlicher Schmuggelhandel getrieben, mittelst welchen ein Theil der klingenden Münze wieder nach Europa zurückkehrt. Ohne diesen Umstand würde China längst das gesammte Metallgeld der übrigen Welt verschlungen haben.




CCLXXXVIII. Czaratzina.




Günstlingsherrschaft ist die Geburt des Despotismus und eins seiner schrecklichsten Uebel. Die Geschichten aller Staaten, in denen der Fürst unbeschränkt über die Völker herrscht, zählen Beispiele in Menge; auch Rußland ist reich daran. Das frappanteste ist Potemkin. Dieses allerverzogenste Kind des Glücks, der rohe, unwissende, sich Alles erlaubende und sich über Alles hinwegsetzende Günstling eines eiteln, ehrsüchtigen Weibes, welches die Schmeichelei der Zeitgenossen ein großes genannt hat, baute Czaratzina für Katharina II. Bei einer Spazierfahrt in der Nähe Moskau’s hatte die Kaiserin, ermüdet, gegen ihren Günstling die Aeußerung gethan: „stände doch hier

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Meyer: Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Siebenter Band. Bibliographisches Institut, Hildburghausen, Amsterdam, Paris, Philadelphia 1840, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_Universum_7._Band_1840.djvu/45&oldid=- (Version vom 26.10.2024)