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die erste Aktienbank, die erste Wollausfuhr; 1818 die erste philanthropische und die erste wissenschaftliche Gesellschaft; Gründung des Gymnasiums; 1819 Gründung des Waisenhauses; 1820 die erste landwirthschaftliche Ausstellung; 1821 die erste katholische Kirche; Gründung des Museums; 1822 Freiheit der Presse, die ersten öffentlichen Vorlesungen über wissenschaftliche Gegenstände; 1824 die Constitution, Selbstregierung der Colonie, die erste gesetzgebende Versammlung; 1825 freie Gemeindeverfassung, Criminalgerichtshof; 1827 erstes wissenschaftliches Journal; 1828 erste Dampfschifffahrtsverbindung mit Calcutta; 1830 Bau des ersten Dampfschiffs; 1832 erste öffentliche Sparkasse; 1833 erste polytechnische Lehranstalt; 1834 Gründung der musikalischen Academie; 1836 erste Kanonengießerei; erste Dampfmaschinenfabrik; 1837 erste Eisenbahn; 1838 erste Kunstausstellung. – Wir, die wir kein Vorwärtsschreiten ohne jenen Hemmschuh zu denken fähig sind, welcher den Begriff von Schnelligkeit gar nicht aufkommen läßt; wir, die wir auf einem Boden wandeln, der eingenommen ist von den Institutionen der finstern Vergangenheit und dem Schutte der Feudalität; wo es, um einer neuen Ordnung den kleinsten Raum zu gewinnen, immer erst des langwierigen, gemeinlich hartnäckig bestrittenen und verwehrten Wegräumens bedarf: wir können eine so rasche Entwickelung freilich kaum fassen.

Sidney hat 30,000 Einwohner und wird ihrer mehr als Hunderttausend haben, ehe das erste Jahrhundert seiner Gründung verstreicht. Sein Hafen, Port-Jackson, ist einer der besten der Erde, und sichert Sidney den Rang eines großen Handelsplatzes für alle Zukunft. Das Clima ist gesund, gemäßigt; die Landschaft in den Thälern fruchtbar und die benachbarten Gebirge sind reich an den schönsten Weiden und zur Erzeugung des werthvollsten Handelsartikels – der feinsten Wolle – vorzüglich geschickt. Die Gegend um Sidney ist sorgfältig angebaut; die Cultur in den Grafschaften Camden, Argyle, Westermoreland etc. macht große Fortschritte, und mit den Nachbarstädten: Paramatta, Liverpool, Windsor, Richmond, Castlereagh, Penrith, deren Zahl sich mit jedem Jahre vermehrt, bestehen schon tägliche Postverbindungen, und vortrefflich erhaltene Kunststraßen erleichtern den lebendigen Verkehr. Auf die Größe des Handels, auf den Reichthum und Wohlstand, der hier herrscht, läßt sich aus der Menge der Handelsanstalten: – Börse, mehre Banken, Assekuranzgesellschaften, – und aus dem Reichthum der Waarenvorräthe schließen; auf den Luxus aber die unzählichen, mit den Erzeugnissen der alten und neuen Welt zu Genuß und Putz kostbar und geschmackvoll ausstaffirten Läden, welche sich in den Hauptstraßen einer an den andern reihen. Die öffentlichen Lustbarkeiten, von deren Ankündigungen alle Blätter gefüllt sind, die Pracht vieler Wohnungen und die Menge hübscher Gartenanlagen und Landhäuser auf den benachbarten Hügeln deuten auf den allgemeinen Sinn für Lebensgenuß hin. Trotz der jährlichen Einfuhr einer großen Masse gezwungener Arbeiter, welche, bis zu ihrer Emanzipation, den freien Colonisten in Miethe gegeben werden, steht doch der Preis aller Menschenarbeit äußerst hoch und das Leben ist in Sidney eben so theuer, als der Verdienst reichlich und leicht ist. Hausmiethe und Feuerung kosten hier so viel, wie in London; denn die benachbarten Höhen sind kahl, und

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Meyer: Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Siebenter Band. Bibliographisches Institut, Hildburghausen, Amsterdam, Paris, Philadelphia 1840, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_Universum_7._Band_1840.djvu/134&oldid=- (Version vom 3.11.2024)