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Havre zählt gegenwärtig etwa 2100 Häuser mit 40,000 Einwohnern, die im Handel, im Schiffbau und in der Rhederei, so wie in den, von diesen Gewerben bedingten, Manufakturen und Beschäftigungen eine Quelle des Reichthums und der allgemeinen Wohlhabenheit finden. Wegen der Beschränktheit und Kostbarkeit des Raums ist die untere, die eigentliche Stadt, in engen Straßen zusammen gedrängt, in denen das unbeschreibliche, nie rastende Gewühl beschäftigter Menschen dem Beobachter ein Bild vor Augen rückt, welches er nur in einer Welthandelsstadt sehen kann. Reizend aber ist die Neustadt – Ingouville – angelegt, auf der Höhe östlich von der Stadt, mit herrlichen und fast unbeschränkten Aussichten über die Ufer der Seine und das von kommenden und gehenden Segeln immer wimmelnde Meer. Hier hat der reiche Kaufmann, oder Schiffeigenthümer, seine Wohnungen mit schönen Gärten, und hier genießt er das Leben in den geschäftsfreien Stunden.

Havre’s überseeischer Handel übertrifft den von Marseille und Bourdeaux zusammen genommen, und Frankreichs Verkehr mit Amerika und Westindien gehört ihm fast ganz allein. Am wichtigsten sind die Geschäfte mit den Vereinigten Staaten, denen allein jährlich über 600 Schiffe dienen. Die Gesammtzahl der ankommenden und absegelnden Schiffe war im vorigen Jahre 1700. Den Gesammtwerth der Ein- und Ausfuhr schätzte man über 300 Millionen Franken.