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bekennt); hüten wenige Gemeinden, und der von Alexandrien ist auf die beiden Pfarrkirchen in Kairo beschränkt. Der frühere harte Druck der griechischen Kirche in den türkischen Staaten hat sich in neuester Zeit durch Rußlands Einfluß sehr gemildert. Die Politik des russischen Hofes ist unablässig darauf gerichtet, das Interesse der griechischen Kirche mit dem ihrigen zu verketten, und in der ganzen griechischen Christenheit gilt der Czar als berufener Beschützer des Glaubens.

Von der Landesreligion Rußlands wenden wir den Blick wieder auf unser Bild, die Cathedrale der Hauptstadt.

Die Kasankirche steht dem Newsky-Prospekt gegenüber. Ihre Grundform ist die eines lateinischen Kreuzes, dessen nördlichem Arm eine halbkreisförmige Colonnade angebaut ist, die von beiden Seiten zur Hauptthüre leitet. Die Peterskirche in Rom gab das Muster her für diese großartige Verzierung.

Die Colonnade, auf einer steinernen Erhöhung ruhend, bilden zwei Doppelreihen corinthischer Säulen aus polirtem Granit, deren Fußgestelle und Capitäler von gegossenem Eisen sind. Eine Reihe Stufen aus grauem Porphyr führt zu den herrlichen Portiken, über denen die bronzenen Statuen der Engel Michael und Gabriel zu schweben scheinen. Die 24 Fuß hohe Hauptthüre des Tempels ist, wie die der Cathedrale in Florenz, bronzen und mit Figuren und Arabesken in halberhabener Arbeit bedeckt. Sie wird für eines der größten Meisterstücke der neueren Kunst gehalten.

Die Pracht des Innern entspricht vollkommen den Erwartungen, welche sein Aeußeres erregt. 56 corinthische Säulen von Porphyr, alle aus einem Stücke und jede 40 Fuß hoch, tragen das Schiff, welches die Gestalt eines Halbkreises hat. Fußgestelle, Kapitale, Gesimse und Gebälke sind vergoldete Bronze; massives Silber aber die inneren Flügelthüren des Tempels und die Gitterwerke, welche die Altäre umgeben.

Der Dom, welcher die Mitte des Deckengewölbes durchbricht, ist zwar von geringem Durchmesser, aber doch von trefflicher Wirkung. Der Boden unter demselben ist etwas erhöht, mit bunten Steinen mosaikartig ausgelegt. Die Wände schmücken Bilder aus dem Leben des Heilandes, der Maria und der Heiligen. – Ihr Kunstwerth ist gering; aber sie strahlen von Edelsteinen, welche den Gewändern künstlich eingesetzt sind. Zwischen ihnen und den Deckengewölben hängen zahllose Fahnen und Standarten: Siegestrophäen der russischen Waffen. Die meisten sind die in den Kriegen mit Frankreich, Persien und der Türkei eroberten Fahnen.

In diesem prachtvollen Gotteshause[1] sieht man keine Emporkirchen und Stände. Der Boden versammelt


  1. Vor einigen Jahren wurde in Petersburg der Bau einer neuen Kathedralkirche angefangen. Die Isaakskirche soll an Pracht und Größe Alles überbieten, was die Baukunst in der neuern Zeit irgendwo hervorgebracht hat. Um sich einen Begriff von diesem Bau zu [109] machen, muß man sich einen 340 Fuß hohen Tempel denken, ganz von Marmor und Bronze, von einem Kranze aus 112 Riesensäulen eingefaßt, jede aus einem einzigen Stück rothen, polirten Granits. Vier Frontispizen sind nach den vier Weltgegenden gerichtet und ihre Giebelfelder zieren 120 Fuß lange bronzene Basreliefs. Ueber dem Ganzen, aus der Mitte desselben, erhebt sich ein Dom, 109 Fuß im Durchmesser, mit ganz vergoldeter Kuppel und umgeben abermals mit einer Riesenkolonnade, die auf dem Hauptgebäude, 170 Fuß über dem Boden, steht. Man ist gegenwärtig damit beschäftigt, die Säulen zu derselben, von denen jede 2200 Zentner wiegt, auf ihren hohen Standpunkt aufzustellen und dem Oberarchitekten von Montferreau sind vom Kaiser die Mittel zur Verfügung gestellt, den äußeren Bau bis zum Jahre 1842 zu vollenden.