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zu verewigen. Das Spiel war zu offen. Unter dem Einflusse und dem Schutze des Kaisers raffte jetzt die Opposition ihre ganze Kraft auf, um dem Pabste die Verfolgung seiner Siege zu erschweren: da dekretirte dieser die Versetzung nach Bologna. Der Kaiser und die meisten der deutschen Prälaten protestirten dagegen und blieben in Trient. Nun aber vertagte der Pabst das Conzil. Erst 1551 kam es wieder zu Stande und jetzt sollten auch protestantische Prälaten Theil daran nehmen. Die Zeit der Stürme des ausgebrochenen Kriegs zwischen den protestantischen Ständen und dem Kaiser war sehr übel gewählt. Churfürst Moritz von Sachsen marschirte auf Trient los, und vor dem protestantischen Heere flohen die versammelten Väter. Pabst Paul der Vierte, welcher durch das Beil und die Scheiterhaufen der Inquisition herrschte, wollte von keinem Conzil hören; erst unter dessen Nachfolger, 1561, erfolgten neue Einladungen zur Wiederberufung. Die päbstliche Legation erschien an der Spitze von 116 der ihr ergebensten Bischöfe, Erzbischöfe und Prälaten; aber auch die Opposition, meistens deutsche und französische Prälaten, hatte sich gerüstet, und es begann nun ein Kampf, in dem es Skandal genug gab, aber nichts entschieden wurde. Zwei Jahre vergingen also, bis die allgemeine Ueberzeugung die Oberhand gewann, von diesem Conzilium sey für Verbesserung der Kirche nichts mehr zu hoffen. Die Opposition war ermüdet. Die meisten ihr angehörigen Prälaten reisten ab, und, entmuthigt, leisteten die Zurückbleibenden dem römischen Phalanx schwachen Widerstand. Nun folgten die wichtigsten und folgenreichsten Beschlüsse zum Aufbau eines ewigen Damms gegen alle Verbesserung in der katholischen Kirche rasch nach einander. Das Dekret von der Priesterweihe und Hierarchie, wodurch bestimmt wurde, daß die Rechte und Würden aller Bischöfe nicht göttlichen, sondern päbstlichen Ursprungs seyen; das Dekret vom Sakrament der Ehe, worin das Cölibat der Geistlichen geboten war, die Dekrete vom Fegefeuer, über Heiligen-, Reliquien- und Bilderdienst, über Klostergelübde, Ablaß, Fasten etc. etc., und endlich das, welches die Abfassung des einzigen authentischen Katechismus und Breviers dem Pabste übertrug, zeigten die Vollständigkeit des Siegs der römischen Curie. Das Conzilium hatte Alles verwilligt, was Rom verlangte: diesem blieb kein Wunsch mehr übrig. Da wurde die Schließung dieser folgenschweren Versammlung, welche mit Hinzurechnung der Unterbrechungen 22 Jahre gedauert hatte, verkündigt. 255 Erzbischöfe, Bischöfe und Prälaten unterschrieben am 4. December 1563 die gefaßten Beschlüsse in der letzten feierlichen Versammlung in der Kirche zu Santa Maria, und nach dem Hochamte erhob sich der Kardinal von Lothringen, das Haupt der päbstlichen Partei, im Vollgefühle des errungenen Siegs, von seinem Sessel und schrie: Anathema den Protestanten! – Anathema den Ketzern! schrieen die Kirchenfürsten insgesammt, und der Tempel des Herrn dröhnte wieder von Verwünschungen.

So endigte diese welthistorische Versammlung – deren ursprünglicher Zweck Versöhnung der kirchlichen Spaltungen im Abendlande gewesen, mit ewiger Trennung zwischen Katholiken und Protestanten.Friede sollte sie gebären und sie gebar Völkermord und Verwüstung, gränzenlosen Jammer und Elend; – sie ward zur Mutter der Pariser Bluthochzeit und des dreißigjährigen Krieges.