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begeisterungsvoll die Euböer zum Kampfe für Unabhängigkeit. Maurogenia war der letzte Sprößling des Euböischen Fürstengeschlechts; ihren Vater, Dragoman der Pforte, ließ der Sultan erwürgen; das Mädchen, für des Mörders Harem bestimmt, floh auf die kleine Insel Mikone, wo sie, vom Erlöse geretteter Kleinodien, für die Sache ihres Vaterlandes 2 Schiffe ausrüstete, in denen sie dem Volke von Euböa das Panner und die Waffen der Freiheit zuführte. Die Heldenmüthige versprach ihre Hand als Preis dem tapfersten Streiter gegen die Türken. 72 Ortschaften standen an einem Tage in Waffen auf. – Viele Türken wurden erschlagen, die übrigen zogen sich in die festen Städte Negroponte und Karisto zurück, von wo aus, durch die türkische Flotte verproviantirt und öfter verstärkt, sie in häufigen Ueberfällen das Land verheerten. – Vergeblich versuchten die Hellenen in mehrmaligen Stürmen die Eroberung der starken Vesten. Sie blieben in den Händen der Türken, bis die Insel, in Folge der Traktate, dem griechischen Königreiche abgetreten wurde. König Otto hat dem Menschenmangel und der daraus entstandenen Verödung der Insel durch Einwanderung abzuhelfen gedacht; – doch bis jetzt haben diese Versuche nur geringe Erfolge gehabt; denn man berechnet die Einwohnerzahl gegenwärtig auf kaum 50000. Davon kommen etwa 9000 auf die Hauptstadt Negroponte, deren Fernsicht unser schöner Stahlstich veranschaulicht. Im Alterthume reich und blühend und von den Venetianern zur Zeit ihrer Herrschaft über Griechenland in eine Festung umgeschaffen, ist diese Stadt in ihrem Innern jetzt ein Bild des Verfalls und des Schmutzes. Bei wenig Gewerbe und geringem Küstenhandel steht sie überdieß im Rufe, ungesund zu seyn, und nur ihre strategische Wichtigkeit kann sie vor gänzlicher Verödung bewahren.




CI. Grabmal der Cäcilia Metella in Rom.




Wer nicht mehr durch irgend ein Band im Leben gebunden ist, muß in Rom wohnen. Da wird der Boden seine Gesellschaft seyn, die stets Betrachtungen in ihm weckt, und er wird keinen Spaziergang machen können, ohne in seiner Umgebung die reichste Unterhaltung zu finden. Der Stein, den er mit Füßen tritt, redet zu ihm, und der Staub, welchen der Wind unter seinen Tritten fortweht, erzählt ihm von vergangener menschlicher Größe. Kam er ein Crösus an betrogenen Hoffnungen hieher, oder als Einer, der voll Unmuth ist über die Länge der Zeit, welche das Schicksal braucht, den ungeheuern Knoten zu schürzen, von dessen Auflösung die Annalen der Weltgeschichte vielleicht noch lange schweigen werden, kömmt nicht ein Luther mit dem Schwerdte des Alexander: – so höre er, damit die Seele das