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dem nördlich liegenden, seines köstlichen Weines wegen berühmten Steinberge, und diese nämliche ist’s, welche unser Stahlbild veranschaulicht, dessen Beschreibung uns nun beschäftigen soll.

Den Vorgrund des Bildes machen Weinberge und mannichfache Gartenanlagen, aus denen größere und kleinere Sommerwohnungen der Städter, oder dem öffentlichen Vergnügen gewidmete Gebäude, als Restaurationen und Tanzsäle, freundlich herausgucken. Gemüse- und Getreidefelder schmiegen sich den Alleen an, welche die Stadt umgeben, und geschmackvolle Parkanlagen mit malerischen Baumgruppen breiten sich dicht unter den hohen, alten, stattlichen Wällen aus; denn Würzburg ist eine Festung, und in dem Wehrsysteme Bayerns das Nordthor des Reichs. Durch den herrlichen Main sehen wir die Stadt selbst in zwei ungleiche Hälften gespalten. Das Eigenthümliche, daß fast alle Hauptkirchen und die schönsten Gebäude auf erhabenem Grunde liegen, führt sie, trotz der hohen Wälle, schon in der Fernsicht kenntlich vor’s Auge und steigert das Imposante des Anblicks. – Zuerst fesselt die auf einem 400 Fuß hohen Berge am linken Mainufer prangende, mit siebenfachen Außenwerken umgürtete Festung Marienberg das Auge. Sie war die uralte Residenz der fränkischen Herzöge bis zu deren Aussterben im Anfang des 8ten Jahrhunderts. Damals wurde Hermina, die Erbtochter der erlöschenden Dynastie, von Bonifacius getauft, und der merkwürdigste Theil der alten Herzogsburg, – ein der Diana geweiheter Tempel, – in die erste christliche Kirche der hiesigen Gegend verwandelt. Die Gebäude des Castells verfielen nach und nach; im 13ten Jahrhundert wurden sie vollends niedergerissen, und an deren Stelle erstand ein befestigtes Schloß, das, mehrmals erweitert und erneuert, die Residenz der Fürstbischöfe bis in’s 18te Jahrhundert war. Gustav Adolph erstürmte die Veste 1631, plünderte sie aus und machte sie zur Stütze seiner Macht in diesen Gegenden. Erst 1635 kam sie wieder in den Besitz des Fürstbischofs. 1650 und später bekamen die Festungswerke, nach Vauban’s System, eine andere, ihre gegenwärtige Gestalt. Seitdem hat sie öftere Belagerungen ausgestanden, die letzte, kürzeste 1813, wo sie das österreich-bayerische Armeekorps unter Wrede, nach dreitägiger Berennung, den Franzosen abnahm. Die Räume für die Bewahrung von Mund- und Kriegsvorrath bestehen größtentheils aus in Felsen gehauenen Gewölben, und unerschöpflichen Wasservorrath giebt ein durch die Mitte des Bergs, 400 Fuß tief hinabgetriebener Brunnen. Außerdem sprudelt aus 2 Fontainen Mainwasser, welches ein Pumpwerk über 500 Fuß hoch emporhebt. Alle wirthbaren Fleckchen Erde außerhalb der eigentlichen Festungswerke sind mit Reben bepflanzt, und diese sind es, welche den kostbaren, weltberühmten Leistenwein liefern.

Der Stadttheil unter der Festung, auf der (stromabwärts gesehen) linken, im Bilde aber rechten Seite des Flusses ist der urälteste – und dort sehen wir auch die allerfrühesten Denkmäler der Baukunst. Zunächst am Main unterscheiden wir deutlich die Burkhardtskirche, nach der Marienkirche auf der Cidatelle die älteste und dem 8ten Jahrhundert angehörend. Obschon 1033, und in spätern Zeiten mehrmals, erneuert, ist doch der alt-fränkische Styl