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Erderschütterungen hat, und in den athmosphärischen Zuständen, welche ihnen vorausgehen oder nachfolgen. – Das unempfindlichere, starknervige Geschlecht der Männer ist diesen Einflüssen weniger unterworfen.




LVI. Lugo.




Ein freundliches Bild einer der anmuthigsten Gegenden Neapel’s. –

Der See von Lugo ist der von den Dichtern gepriesene LACUS VELINUS der Alten. Er liegt unfern von Rieti und vier Miglien vom Sturze des Velino. Die Reisenden, welche diesen berühmten Wasserfall besuchen, machen gewöhnlich einen Abstecher nach jenem stillen, reizenden Plätzchen, das, rundum von der wildesten Landschaft der Apenninen und den grandiosesten Naturscenen umgeben, schon um des Contrastes willen Interesse erweckt. Durch den Anblick jener prachtvollen Catarakte, welche durch Virgil’s berühmte Schilderung eine Art von Heiligkeit erlangt hat, und die, wenn die Bergwasser vom Regen schwellen, dem Rheinfall bei Lauffen an Reichthum ziemlich nahe kommt, ihn aber an Höhe sechsmal übertrifft, ist die Seele in die erhabenste Stimmung versetzt; das Riesenhafte der umliegenden Berge, durch deren Schluchten der Pfad nach Lugo sich windet, erhält diese, auf einem gebrechlichen Nachen überschifft man den tobenden Velino, und dann geht der Pfad, immer unwegsamer werdend, durch ein wüstes, schauerliches Felsenlabyrinth hin. Furchtbar überhangende Steincolosse drohen jeden Augenblick als Grabstein auf den Wanderer herabzustürzen; Angst, mit jedem Tritte sich mehrend, überfällt ihn – – da bricht plötzlich das Tageslicht durch das Dunkel der Pinien, und wie durch einen Zauberschlag ist der einödige Charakter der Landschaft verwandelt. Sein Auge ruht auf der lachenden, anmuthigen Scene, welche unser Stahlstich veranschaulicht. Er steht auf der Bergwand, an deren Fuße das sonnige, stille Thal von Lugo mit seinem grünlich