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Verwüstungen der Afghanen und der Maratten unter. Jetzt decken den Raum, den die Metropole sonst eingenommen, zu neun Zehntel Ruinen. –

Eine der pittoreskesten Ansichten aus dieser Trümmerwelt gibt das nebige Bild. Cootub-Minar, die thurmähnliche, runde Pyramide, war ehemals Grabmal der Kaiser. Die Spitze ist eingestürzt; und doch ragt sie, ganz aus Marmorblöcken gebaut, noch an viertehalb hundert Fuß hoch zu den Wolken. Das verfallene Gebäude neben an war ein kaiserlicher Pallast; seit 1747, seit dem Raubzug der Afghanen, die ihn anzündeten, ist er ein Bild grauenvoller Zerstörung.




XVI. Der Rheinfall bei Schaffhausen.




Gleich dem Leben eines großen Menschen, – voller Unfug und Unbändigkeit in seiner Kindheit, jach und kühn und zu allen Wagstücken fähig als Knabe, feurig und thatenschnell in seiner Jugend, durch bittere Erfahrungen und Nachdenken geläutert als Mann mit gesetztem Muthe einen festen Lebensplan verfolgend und sich ausbildend zur stillen Menschen-Größe, die Herrliches schafft und Segen streut ringsum, Undank und Vergessenheit erndtend im Alter – so ist das Bild des Rheins, des schönsten Stromes im Vaterlande!

Die wilden Knabenstreiche des großen Mannes erfährt man nur in seiner Heimath; so die des Rheins in den Thälern und Ebenen von Bündten, Sargans und im Rheinthal. Da wissen alle Bewohner von seinem Unfug zu erzählen. Und schwiegen sie, so gäben Zeugniß davon die Gründe an seinen Gestaden. Vom jungen Strom zerrissen und aus Furcht vor seinen verheerenden Einbrüchen fast verlassen, sind sie wenig angebaut und meist bloß als Gemeinde-Weidplätze benutzt. Berge von Kies und Felsstücken thürmen sich oft mitten in seinem breiten Bette auf, seiner unstäten Fluthen muthwillige Arbeit. Jeder anhaltende Regen, jeder warme Frühling, der die Schneefelder seiner Geburtsstätte, der Hochalpen, schmilzt, erzürnt ihn, wie den Knaben das versagende Wort der Magd, und aufgeschwollen im Nu überbraußt oft urplötzlich die Ufer und überschüttet die Matten weit und breit mit unfruchtbarem Gerölle und Kies. Auf der felsigen, von Thal und Höhe durchschnittenen Bahn stößt er in seinem Laufe bei jedem Schritte vorwärts auf Hindernisse, die ihn bald stauen, bald, wenn überwältigt, seinen Lauf beschleunigen. Stets wechselt