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der Sonne für den Welttheil erloschen? Ist das Erdreich, sind die Gewässer verschlossen, steigen keine Wolken mehr auf, fällt Thau und befeuchtender Regen nicht mehr? Behalten die Berge vielleicht ihre Quellen zurück, sind die Flüsse vertrocknet? Tragen nicht mehr die Pflanzen Saat und Früchte, zeugen nicht mehr die Thiere ihres Gleichen? oder hat Gott die Elemente entfesselt, mit Erdbeben und Fluthen und Flammen den Welttheil zu verwüsten? Antwortet ihr Ziehenden! Hat Gott die ursprüngliche feste Ordnung, die er der Natur anwieß, aufgehoben für den Welttheil, hat euch der Himmel die Güter verringert, die er den Geschlechtern vor euch gewährte, sind der Hülfsquellen, die er den Menschen vor euch anwieß, weniger geworden? Sprecht, Auswanderer! Hat Gott die Mauern euerer Städte umgestürzt, daß ihr sie flieht, hat Er eure Felder verwüstet, daß ihr sie verlaßt, hat Er euch die Erndten geraubt, oder die Fruchtbäume zerknickt, hat Er den Lohn euerer Arbeit euch entrissen, hat Seine Habsucht euch arm und elend gemacht? Wanderer, so sprecht doch, sagt, welche Zauberkraft euch zwingt, die blühenden Länder Europas voll prachtvoller, üppiger Städte, voll gesegneter, lachender Gauen und fruchtreichen Fluren, die Aeltern, die Geschwister und Freunde zu verlassen, die Gefahren und Kosten der Reise über das Weltmeer zu tragen, um – die Einsamkeit in den Wäldern Nordamerika’s zu suchen? Unglückliche ihr, oder Verrückte! gebt Antwort! – – – Wohl Tausend und aber Tausend öffnen den mit bitterm Lächeln umzogenen Mund; und die Antwort – sie hat ja längst ein Echo in jeder Männerbrust gefunden!


Das der Ansiedlung noch harrende Innere von Nordamerika ist kein Feenland wie Mancher, träumerisch, es sich vormalt; es ist ein Land der Mühe und der Arbeit. Man denke sich einen unermeßlichen Wald, halb so groß wie Europa, in dem die meistens erst in der Nähe großer Ströme, oder der Kanäle angebauten Strecken mit ihren Städten und Dörfern wie Oasen in der Wüste zerstreut liegen, verbunden durch die in allen Richtungen sich durchkreuzenden Poststraßen und natürlichen und künstlichen Wasserwege, und man hat eine richtige Vorstellung von der Beschaffenheit des Landes im Allgemeinen gewonnen.

In einem solchen Lande ist’s aber Arbeit und Arbeit allein, welche ein zufriedenes, glückliches Daseyn verheißt. Wer also jene scheut, wer Anstrengung fürchtet, der betrete es nicht. Es ist auch ein freies Land, und frei, nicht zaghaft, sondern fest und entschlossen, klar auch über seinen Entschluß und ganz einig mit demselben muß Jeder seyn, der die Reise dahin antritt mit dem Vorsatze, keine Gefahr zu scheuen, jedem Ungemach zu trotzen, und, allen möglichen Hindernissen entgegen, fest nach dem Ziele, – Gewinnung einer freien, unabhängigen, der Menschenwürde