— 37 — |
gebawen = gebaut; die schwache Form, gebawet, nur V. 148, die starke 23mal, u. a. 293 u. 351: gehouwen, 313: frowen, 833: vertrawen. Weinh. § 337.
fru vnd spath: ganz widersinnige Flickworte: wie sich denn unser Autor überhaupt durch ungeschickte, ja hülflose Darstellung auszeichnet.
lustbaum = Zierbäume.
wolluscht: Wohlgefallen, Vergnügen. Der Vers scheint zu bedeuten: wie menschliches Vergnügen es nur verlangen kann; noch wird dann = nâch sein, und menschlicher (so statt -es, wie der Druck hat) zu wollust zu beziehen. — scht aus st wie koscht 250, dinscht 366, keuschdet 513, froscht 543; aus zt: heischt 230, muscht 210; aus z: feisch = mhd. veiz, fett 214; sch aus s nach r: perschon 530, erschlich 524: im Anlaut vor m: schmack 829; merkwürdig ist die Schreibung lustht 80, 224; geistht 623; dienstht 704. Jener Lautwandel ist eine bekannte Eigenthümlichkeit des Alemannischen, vgl. Weinh. § 193.
dauren, mich dauert des, es hält mich auf, fesselt mich; bei Lexer, Mhd. Handwb. ist diese Konstruktion nicht belegt.
weychhusser, mhd. wic-hûs, Festungsthürme.
geleth, aus geleget zusammengezogen; ebenso 534 geleth : gebeth; 519: anbeth; 762: becleit; 887: deth; 729: geseth (= gesagt); letzteres: proveth 410; 566: gecleit. Vgl. Weinh. § 38.
zurspreith, zerspreitet, vgl. zursteurth 600, zurteilt 819; zur- statt zer- erscheint alemannisch seit dem 13. 14. Jahrh. Weinh. § 310 (Nr. 32).
Der Reim mercken : kierchen lässt auf die Form merchen sohliessen, die auch dem Alemannischen zukommt, Weinh. § 220; vgl. 165 starch : arch; 632 kranchen; 711 geschmucht. — neutzig = neunzig; Ausfall von n mit Nasalirung des vorhergehenden Vokals ist alemannisch weit verbreitet: Weinh. § 200.
leyss kierchen: Lyskirchen.
der stat ein end: so auch 169; „als Ende der Stadt“?
Der Bayenthurm. — genenth: der Druck hat geneth.
erhebt: das schwache Part.; das starke: erhaben 878.
mudsch Mütze aus mlat. ahmutia; Lexer (s. v. mütze) führt 7 verschiedene Formen an, darunter auch mutsche.
maltent: schwaches Praet., das Wort ist ursprünglich stark.
arch. arche bedeutet gewöhnlich ein Fahrzeug (Lexer I, 91); vielleicht ist aber ark zu lesen mit der Bedeutung „Bogen“, vgl. oben S. 8.
ploch, Blöcke, Balken.
Im Original ist V. 179 zweimal gedruckt während der Reimvers fehlt.
wurth: vielleicht Druckfehler für wierth aus wirt (s. zu V. 20). Hier ist es im Sinne von Wirthschaft gebraucht.
niemans, so auch 330, 366, 651, eine „versteinerte Genitivform“, Weinh, AGr. § 322 und 410 (S. 448).
grun, ungesalzen, roh.
herin, Hering: vgl. zu 60.
last als Mask.: vgl. Weinh. § 174.