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durch die Schildergasse, Hochstrasse, Marspforten, unter Goldschmied, durch die Portalsgasse wieder zum Rathhausplatz.

Zweiter Tag, Dienstag den 15. August.

     1. Morgens 7 Uhr begann, gemäss den vom Domkapitel getroffenen Anordnungen, die Konsekration der fertigen Theile des Doms. Der Dom blieb während der Ceremonien nach kanonischer Vorschrift geschlossen und die rings um denselben aufgestellten Schulen, Bruderschaften und sonstigen religiösen Vereine wechselten ab mit Gesang und Gebet.

     2. Morgens 7 Uhr Versammlung des Dombau-Vereins-Vorstands und der Deputationen der auswärtigen Hülfsvereine im grossen Rathhaus-Saal.

     3. Morgens ½8 Uhr Versammlung des Festzugs auf dem Neumarkt. Derselbe bildete sich wie am vorigen Tage; ausserdem aber waren dazu eingeladen und nahmen Theil: Oberbürgermeister, Beigeordnete und Stadtrath von Köln, die Armenverwaltung, die Schulverwaltung, die Handelskammer, der Rath der Gewerbverständigen und alle übrigen städtischen Behörden, Bürgermeister, Beigeordnete und Gemeindeverordnete von Deutz, die Königliche Regierung, die Provinzial-Steuerdirektion, die Polizeidirektion, das Oberpostamt, die Bankdirektion, der Appellations-Gerichtshof und das Parket, das Landgericht und das Parket, das Handelsgericht, die Friedensgerichte, das Barreau, das Notariat, die katholische Pfarrgeistlichkeit, insofern sie nicht bei der Konsekration in Anspruch genommen war, die Kirchenvorstände, die evangelische Pfarrgeistlichkeit, der Vorstand der israelitischen Gemeinde, die Lehrerkollegien der beiden Gymnasien, der höhern Bürgerschule und der städtischen Schulen, sowie die Gymnasien und Schulen, die höhern Militärbehörden und das Offizierkorps, die Kommandantur und die Offiziere der Bürgerwehr, die Direktionen der Dampfschifffahrts-Gesellschaft und der Eisenbahnen, welche in Köln ihren Sitz haben, der Vorstand des Gewerbevereins, der Vorstand des Kunstvereins, das Pompierkorps.

     Der Zug bewegte sich zur Abholung der hohen Gäste unter Glockengeläute durch die Schildergasse, Hochstrasse, unter Fettenhennen vorbei zum neuen freigelegten Platze, und durch das Westportal in den Dom, dessen Mittelschiff bis zum Chor durch ein Spalier der Bürgerwehr abgesperrt blieb.

     4. Morgens gegen ½10 Uhr Eröffnung der Eingänge zum Dom. Einzug des Festzugs ins Mittelschiff und Anrede des Erzbischofs.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_58.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)