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Brandenburg. Die Klosterjungfrauen bezogen noch im Jahre 1507 eine aus diesem Uebertrag herrührende Jahresrente von der Stadt. Das Ausgabebuch der Mittwochs-Rentkammer hat folgende Position:

     „Anno etc. xvc septimo, feria quarta, prima decembris. Bezalonge der burger ind manleyn. Item den jonferen van den Klaren van eyme erve, dat in Gurtzenich gezogen is, van zwen jaeren........xvi gulden rynsch.“

     In dieses Buch Albani, Brandenburg, sind die sämmtlichen Erwerbsurkunden für den neuen Bau aus Scabinorum, Albani, wiederholt aufgenommen und zwar in unmittelbarer Aufeinanderfolge, jede mit ihrem besondern Datum: 1. der Uebertrag von Peter von Baere und Johann Ackerbach, 2. der Uebertrag der Schmiede, 3. 4. 6. 7. 8. der Theile des Hauses Vyrnburch, 5. der Rente von Johann Juede, 9. das zuletzt erwähnte Notum über das Haus Hirtzelyne, wovon in Scabinorum, Albani, keine Eintragung steht. Später erst befreite sich die Stadt von einer Rente von 4 Gulden, womit das Haus Vyrnburch beschwert geblieben war. 1453, am 20. April tritt Costyn von Lyskirchen die eine Hälfte, 1459, am 7. September „Geertgyn, elige dochter wilne heren Johans Muyssgyn ind vrauwen Fiegyns, elude“, welche Nonne im Maximinenkloster zu Köln war, die andere Hälfte davon der Stadt ab. Am Rande des erstern Notums ist eine Krone gezeichnet mit der Unterschrift „Dantzhuys“, beim andern wiederholt sich nur die Krone.

     Nach Fahnes Angabe[1] soll auch ein Haus „zum eisernen Gitter“, welches um 1290 von dem alten Gürzenicher Hof abgesplissen worden, 1437 vom Rathe angekauft worden sein. Hier kann nur eine Verwechslung mit dem uns vorhin urkundlich bekannt gewordenen Hause „zom yseren Gadom“ vorliegen. Schon der Ausdruck „Gitter“ ist der damaligen hiesigen Sprechweise völlig fremd, und „Gader“ wäre das entsprechende Wort. Ein Haus „zume iseren Gadere“ lag im Schreinsbezirk Airsbach; seiner ist in einer den Konvent Lechenich betreffenden Urkunde des Columba-Schreins, Liber Latae plateae, von 1336, feria quinta post letare nebenbei gedacht: „sicut hoc scriptum est in cartis scrinii domus de Oirsbuch (sic)“. Man hätte nicht erwarten sollen, dass Ennen


  1. In seinem Aufsatz „Der Gürzenich“, im Feuilleton der Kölnischen Zeitung von 1842, Nr. 258 u. 259.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_13.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)