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denen, welche wünschen, zwischen Groß-Britanien und Irland einen Meinungsaustausch zu erlangen, der dazu beitragen wird, die Furcht, das Vorurteil und die Kriegsleidenschaft des Feindes zu mäßigen anstatt sie zu schüren.

Im Namen des irischen Frauen-Comitees der Internationalen Liga verbleibe ich  Ihre ergebene

L. Bennett.
Englische Friedenspropaganda.

Turin, 18. Mai. (T. U.) Der Londoner Vertreter der „Stampa“ berichtet seinem Blatte, daß die in London gegründete Friedensliga ein Bureau eröffnete und einen Friedensappell ausgab. Es wurden Druckschriften[WS 1] ausgelegt, die zur Unterzeichnung einer Petition an die Regierung um Friedensschluß auffordern.

Die in Amsterdam erscheinende Zeitung „International“ enthält in ihrer April-Nummer Teile eines offenen Briefes französischer Frauen, der in möglichst getreuer Uebersetzung hier wiedergegeben wird.

Zur Friedensdebatte im Unterhause. „Rotterdamsche Courant“ meldet aus London: In einer Friedensdebatte im Unterhause sagte der liberale Abgeordnete Ponsonby: Es ist ebenso Pflicht des Unterhauses, die Arbeit der Diplomatie zu leiten, wie über die Kriegführung zu wachen. Wir haben keine Ursache, uns zu diplomatischen Erfolgen vor oder während des Krieges zu beglückwünschen. Wenn der Krieg fortdauern soll, bis der deutsche Reichskanzler und der Staatssekretär des Aeußern sich darüber geeinigt haben, wer für den Ausbruch des Krieges verantwortlich ist, fürchte ich, daß das Ende noch in weiter Ferne liegt. Der Redner fuhr fort: Hat Deutschland sich geweigert, Belgien wiederherzustellen und Frankreich und Serbien zu räumen? Hat es sich geweigert, ein unabhängiges Königreich Polen aufzurichten und an der Ernennung einer internationalen Kommission, zur Erhaltung des europäischen Friedens mitzuwirken? Wir wissen es nicht, und Deutschland wurde nie darum gefragt. Das englische Volk muß wissen, ob Deutschland diese Dinge verweigert hat, oder ob ein anderes geheimes Abkommen England daran hindert, Friedensverhandlungen anzufangen.

Friedensdemonstrationen in Schottland. Der „Labour Leader“ berichtet über die glänzende Maifeier in vielen schottischen Städten. Sie stand überall im Zeichen der Friedensidee und des internationalen Sozialismus. Besonders großartig verlief die Feier in Glasgow. Ueber 200 Organisationen nahmen an ihr teil und marschierten mit

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Druckschrften
Empfohlene Zitierweise:
Menschen- und Völkerleben 1 (1916), Heft 6/7. Langguth, Esslingen am Neckar 1916, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Menschen-_und_Voelkerleben_1916_Heft_6-7.pdf/36&oldid=- (Version vom 25.2.2024)