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Kinderlust
von
Lasch.


Im schönsten Sommerschmuck erglänzt Natur;
Ein bunter Blumenteppich ziert die Flur,
Doch herrlicher erscheinen rings die Auen,
Weil Kinderaugen fröhlich darauf schauen.

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Der Käfer Summen und der Vögel Sang

Vermischt sich mit der Kinderstimmen Klang
Und Freude schwellt der treuen Mutter Brust
Bei dieser unschuldsvollen Kinderlust.

Den Karren Heu sieht schön’re Last sie tragen

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Und rein’res Glück als manchen gold’nen Wagen.

Natur und Unschuld sind sich ewig gleich,

Erheben Jeden, den die Sorge drückt;
Er fühlt sich selbst zur Jugendzeit entrückt –
Fürwahr der Kinder ist das Himmelreich!

Empfohlene Zitierweise:
Alphonse Levy (Pseudonym Ernst Maurer): Meisterwerke der Dresdner Galerie. Commissions-Verlag von M. Heßling, Leipzig [1883], Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meisterwerke_der_Dresdner_Galerie_(Levy).pdf/11&oldid=- (Version vom 22.4.2022)