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zum Schiedsrichter auf und will an ihn die Frage stellen, wie er die Flucht eines Weibes deuten würde, das bei Nacht und Nebel auf sein Schiff gestürzt kommt und nichts weiter sagt, als: „Fort, fort, jagt mit mir von dannen!“ Wahrlich, da kann Niemand so weise oder so albern sein, an Arbogast oder irgend einen andern Buhlen dabei zu denken!“

Auf das Tiefste verletzt, erwiderte die Prinzessin scharf, doch mit viel Beherrschung:

„Wenn da eine Täuschung ist, so steckt sie nur in Eurem Kopfe, – nicht ich habe sie verschuldet. Ihr habt sie, Euch zu Gefallen, ausgebrütet! Ruft Ihr die Männer zu Zeugen der erfahrenen Unbill auf, so wende ich mich an alle sittsamen, ehrbaren Frauen und will sie fragen, ob Eine von ihnen einem Manne, dem sie nicht das allergeringste Liebeszeichen gegeben, ohne vorhergehende Besprechung nachgelaufen käme? Ihr muthet mir da eine wirkliche Schmach zu, während die Eurige nur in der Einbildung besteht, und es geht aus allen Euren Reden unzweifelhaft hervor, daß Euch mein Thun und Benehmen recht gewesen wäre, wenn es Eure und nicht die Herzenswünsche

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_114_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)