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Adelsapologieen auf den Punkt von dem moralischen Werthe nie einlassen dürfen. Der Bürgerstand lauft uns hier auf alle Fälle den Rang ab. Sagt ihr, daß ihr besser seyd, als die Bürger, so fordern diese Beweise; sagt ihr aber, wir sind wenigstens so gut, – so machen sie die hämische Instanz: und doch habt ihr überall den Vorzug vor uns, seyd privilegirt, begleitet die ersten Aemter, bezieht die fettesten Besoldungen, und wir bleiben, auch bei dem grösten Verdienste, hinter euch zurüke. Ist das alles etwas anders, als Ungerechtigkeit, Vorurtheil, und Usurpation? Und dann steht ihr, und hängt die Köpfe, und verstummt. Also kein Wort weiter vom moralischen Werthe! Wir sind alle arme Sünder, wir seyen wohl oder schlecht geboren.

Was den krummen Rüken des Käsbohrers anbelangt, und die tiefen Büklinge, mit denen

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Johann Gottfried Pahl: Mein leztes Wort über den Adel. o. V., Ganslosen 1797, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_letztes_Wort_ueber_den_Adel.djvu/16&oldid=- (Version vom 1.8.2018)