anfangen, wie sie wollen, so können sie doch das Wachsthum jenes Stolzes nicht unterdrücken.“ – Armer Vertheidiger! wie du nicht aus der Schule schwatzest! du wirst hiedurch selbst der Verräther deiner Kaste, und verdienst um deßwillen aus ihrer Mitte hinausgestossen zu werden.
Darauf machen Sie dem Bürgerstande allerhand Vorwürfe, und tasten besonders das weibliche Geschlecht an, und zwar so unverschämt, daß Ihre Worte nichts weniger und nichts mehr besagen, als alle unsre Weiber und unsre Töchter seyen eure Huren, so bald ihr nur wollt! Nun entstehet aber die Frage, ob es nicht leicht zu beweisen sey, daß so vielen Damen und Fräulein von rüstigen Bürgersjünglingen, von Friseuren, von Lakaien, von Reutknechten, und von Schildwachten bedient werden, als meinetwegen Frauen und Jungfern von gnädigen Herren?
Johann Gottfried Pahl: Mein leztes Wort über den Adel. o. V., Ganslosen 1797, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_letztes_Wort_ueber_den_Adel.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)