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zwei anderen geradezu gestützt. Ich habe auch dies persönlich beobachtet. –

Je mehr sich die Zeit nach Mitternacht zu vorschob, desto mehr gab es zu sehen und zu bewundern. Wildhunde, zumeist zu etwa einem Dutzend, tauchten auf und wühlten das Gescheide des Hirsches aus dem Sande, den ich bei Anbruch der Dunkelheit geschossen hatte und dessen Keulen in der heißen Asche rasch gar geworden waren. Ich hatte das Feuer dann wieder ausgelöscht. Der Flammenschein hätte meine Anwesenheit verraten. – Sehr spaßig war eine Gürteltierfamilie mit zwei Jungen. Diese Jungtiere waren noch nicht so weit erzogen, daß sie meine Witterung als gefahrdrohend erkannten. Sie kamen in mein Versteck hineingekrochen, und rührend war das erregte warnende Grunzen und Locken der ängstlichen Eltern draußen vor den Dornen. Ich jagte die possierlichen Panzertierchen denn auch mit einem Stock davon.

Zwischenein irrten meine Gedanken unwillkürlich in die jüngste Vergangenheit mit ihrer Folge rätselhafter Ereignisse zurück. Zu einer alltäglichen Pumajagd waren Coy und ich aufgebrochen, und aus dieser Jagd war eine andere geworden: menschliches Wild: Braanken! – war auch noch etwas emporgewachsen: die Frage nach der Abkunft meines Freundes Coy und nach den Ursachen der einstigen Abwanderung des nun an der Gallegos-Bucht hausenden Trupps Araukaner. Ganz besonders interessierte mich der Orden aus Silber mit dem verschossenen, brüchigen Seidenband, obwohl ich sonst für Orden und ähnliche Zier an Männerbrüsten verdammt wenig übrig habe. Da sind meine araukanischen Freunde doch praktischer.

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)